Fossile Stromerzeugung als Ersatz für Kernenergie sabotiert Klimaschutz

CO2-Ausstoss von Gaskraftwerken 40 Mal höher.

Der Bau von Gaskraftwerken in der Schweiz würde nach Auffassung des Nuklearforums Schweiz die Klimabilanz der Schweizer Stromversorgung erheblich verschlechtern. Eine Energiewende, die CO2-arme Stromquellen mit fossilen ersetzt, untergräbt die Klimapolitik und ist unglaubwürdig. Die Abhängigkeit von Gasimporten lässt zusätzliche Zweifel an der der ohnehin schon fragwürdigen Versorgungssicherheit der Zukunft aufkommen.

8. Dez. 2021
Hans-Ulrich Bigler, Präsident Nuklearforum Schweiz
Hans-Ulrich Bigler, Präsident Nuklearforum Schweiz
Quelle: Nuklearforum Schweiz

Hans-Ulrich Bigler, Präsident des Nuklearforums Schweiz, meint zur derzeit aufkommenden Diskussion um den Bau von Gaskraftwerken: «Damit würde die Schweiz in die fossile Stromerzeugung einsteigen. Das wäre fatal für unsere CO2-Bilanz und würde die Klimaziele des Bundesrates untergraben. Das Ziel jeder Energiewende müsse doch der Ersatz von fossilen Energieträgern durch saubere sein. «Wenn die Schweiz den umgekehrten Weg geht und statt auf Kernkraftwerke auf Gas setzt, ist das ein Armutszeugnis, das die falschen Signale aussendet und unsere internationale Vorbildfunktion in der Klimapolitik gefährdet», sagt Bigler. Auch die zusätzliche Abhängigkeit der Schweiz von ausländischen Lieferanten bei der Gasversorgung macht ihm Sorgen. «Im Sinne des Klimaschutzes und der Versorgungssicherheit wäre ein unvoreingenommener Vergleich der Optionen Gaskraft und Kernenergie mehr als angebracht», findet Bigler.

CO2-Bilanz Strommix: viel zu verlieren
Durch den Betrieb der heutigen Schweizer Kernkraftwerke werden nur sehr geringe Mengen CO2 erzeugt. Laut Berechnungen des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) stossen Kernkraftwerke mit 12 Gramm pro Kilowattstunde rund 40 Mal weniger CO2 aus als mit Erdgas befeuerte Gaskombikraftwerke mit 490 Gramm. Anders gesagt: Würde der in der Schweiz in Kernkraftwerken produzierte Strom mit modernen Gaskombikraftwerken erzeugt, würden diese jedes Jahr gut 10 Mio. Tonnen CO2 ausstossen. Das ist etwa gleich viel, wie alle Autos in der Schweiz jährlich in die Luft blasen. Auch Biogas ist mit 230 g/kWh laut IPCC um ein Vielfaches CO2-intensiver als Kernenergie.

Heute liefern Wasserkraft und Kernenergie über 90 Prozent des in der Schweiz erzeugten Stroms. Nicht zuletzt wegen der sauberen Stromproduktion erreicht die Schweiz bei der Länderwertung des Weltenergierats regelmässig Spitzenränge. Diese erfreuliche Position ist jedoch durch den schrittweisen Atomausstieg gefährdet. So hat die Internationale Energieagentur IEA in ihrem jüngsten Länderbericht die Schweiz gewarnt, dass es ohne Kernenergie schwierig werde, die heute sehr klimafreundliche und verlässliche Stromversorgung zu gewährleisten.

Kontakt

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Matthias Rey, Media Relations, matthias.rey@nuklearforum.ch
 
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Tel.: +41 (0)31 560 36 50

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