Rafael Mariano Grossi beim Nuklearforum

«Schweizer Kernkraftwerke stehen für Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Kernenergie.»

Auf Einladung des Nuklearforums Schweiz war Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), in der Schweiz zu Gast. Er referierte an der Generalversammlung des Nuklearforums, traf Bundesrat Guy Parmelin und sprach mit Vertretern des Parlaments, der Verwaltung und Wirtschaft.

23. Mai 2024
Grossi Bigler
IAEO-Generaldirektor Rafael Grossi im Gespräch mit Nuklearforum-Präsident Hans-Ulrich Bigler.
Quelle: Nuklearforum Schweiz

Das Nuklearforum Schweiz durfte an seiner Generalversammlung am 22. Mai 2024 in Zürich Rafael Mariano Grossi, Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), als Gastredner begrüssen. Präsident Hans-Ulrich Bigler stellte Grossi vor als engagierten Förderer der Sicherheit in der Nukleargemeinschaft und einen ihrer bedeutendsten Botschafter. Sein Besuch unterstreiche die Tatsache, dass die Schweiz trotz des beschlossenen Atomausstiegs nach wie vor ein wichtiger Teil der nuklearen Welt ist.

«Immer mehr Länder sehen in der Kernenergie einen Teil der Lösung für eine sichere Stromversorgung und für die Bewältigung des Klimawandels. Die Schweiz hat einen anderen Weg gewählt – einen besonderen im internationalen Vergleich. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Weg erfolgreich sein wird», sagte Bigler weiter. Vorerst aber bleibe die Kernenergie ein wichtiger Eckpfeiler für eine sichere, klimafreundliche und bezahlbare Stromversorgung in der Schweiz – «wenn nicht mit neuen, so doch zumindest mit einigen der weltweit erfahrensten Anlagen».

Anerkennung für die Schweizer Nuklearindustrie
Grossi machte deutlich, dass die Schweiz eine besondere Rolle für den Nuklearsektor spiele und grosses Potenzial in dem Bereich habe. Er hob die zentrale Rolle der Schweiz in den aktuellen globalen Energie- und Nukleardebatten hervor. Er betonte die lange Geschichte und umfangreiche Expertise des Landes im Bereich der Kernenergie. «Die Schweiz ist ein Land mit enormem Know-how und grosser Erfahrung im Nuklearsektor», sagte er. Er ermutigte die Schweiz, dieses Wissen und diese Erfahrung in den weltweit sichtbaren Trend zur verstärkten Nutzung der Kernenergie einzubringen.

Der Generaldirektor ging weiter auf die jüngsten Entwicklungen in der Kernenergie ein. Die Klimakonferenz in Dubai markiere hierbei einen wichtigen Wendepunkt. Der Abschlussbericht der COP28 anerkennt zum ersten Mal die Kernenergie als eine der Lösungen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung. Er wies darauf hin, dass die Kernenergie bereits 50% des sauberen Stroms in Europa und 25-27% weltweit liefert.

Gleich lange Spiesse wie Erneuerbare
Die Kernenergie habe nach wie vor Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Es ist laut Grossi dringend erforderlich, dass die Entwicklungsbanken ihre Zurückhaltung gegenüber der Kernenergie aufgeben. Dieser Aspekt stand im Mittelpunkt des ersten Weltgipfels für Kernenergie in Brüssel. Dort haben 30 Staatsoberhäupter aus der ganzen Welt sich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Kernenergie punkto Finanzierung ähnliche Bedingungen wie erneuerbare Energien erfährt. Zur Bekämpfung des Klimawandels brauchen wir alle kohlenstoffarmen Energien, meinte Grossi weiter

In Bezug auf die Schweiz betonte Grossi die Bedeutung der Energiepolitik und die Notwendigkeit, sich an den globalen Trends zu orientieren. «Es wäre seltsam, wenn die Schweiz nicht von dieser globalen Welle der Kernenergie profitieren würde», sagte er. Die Schweizer Kernkraftwerke stünden für die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit der Kernenergie.

Zum Abschluss sprach Grossi über die Arbeit der IAEO, insbesondere in Krisengebieten wie der Ukraine, und betonte die Bedeutung der nuklearen Sicherheit. Er betonte, dass die IAEO sich aktiv engagiert, um nukleare Unfälle zu verhindern und die friedliche Nutzung der Kernenergie zu fördern.

Neue Vorstandsmitglieder
Die Generalversammlung verabschiedete Michaël Plaschy (Alpiq), Antonio Sommavila und Roland Schmidiger (beide Axpo) aus dem Vorstand. Neu gewählt wurden die Nationalräte Manfred Bühler (SVP Bern) und Peter Schilliger (FDP Luzern) sowie Alexander Puhrer (Alpiq), Noël Graber (Axpo Services AG), Thomas Porchet (Axpo Power AG) und Lukas Schmidt (Kernkraftwerk Leibstadt). Alexander Puhrer übernimmt von Michaël Plaschy das Amt des Vizepräsidenten.

Fotos von der Veranstaltung finden Sie in unserer Bildstrecke.

Kontakt

Stefan Diepenbrock, Leiter Kommunikation, stefan.diepenbrock@nuklearforum.ch  
Matthias Rey, Media Relations, matthias.rey@nuklearforum.ch
 
Nuklearforum Schweiz, Frohburgstrasse 20, 4600 Olten
Tel.: +41 (0)31 560 36 50

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft