2019: Stromverbrauch in der Schweiz um 0,8% gesunken

2019 hat die Schweiz 57,2 Mrd. kWh Strom verbraucht. Das ist 0,8% weniger als im Vorjahr. Die Landeserzeugung betrug nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen 67,8 Mrd. kWh. Der physikalische Stromexportüberschuss lag bei 6,3 Mrd. kWh.

21. Apr. 2020

Der Landesverbrauch lag 2019 bei 61,5 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4,3 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 57,2 Mrd. kWh. Das sind 0,8% oder 449 Millionen kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 89’800 Haushalten) weniger als 2018 (57,6 Mrd. kWh). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen -1,6% im ersten, +2,0% im zweiten, -1,3% im dritten und -1,8% im vierten Quartal 2019.

Obwohl wichtige Einflussgrössen wie die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung sowie die Witterung verbrauchssteigernd wirkten, sank der Stromverbrauch in der Schweiz leicht. Dies dürfte vor allem auf Effizienzsteigerungen zurückzuführen sein, schliesst das Bundesamt für Energie (BFE).

  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2019 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) um 0,9% zu.
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2019 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 9. April 2020 um 0,7% zu.
  • Witterung: 2019 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 6,1% zu. Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung leicht verbrauchssteigernd.

Inländische Elektrizitätsproduktion 2019

Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) stieg 2019 um 6,4% auf 71,9 Mrd. kWh (2018: 67,6 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 4,1 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 67,8 Mrd. kWh. In drei von vier Quartalen lag die Landeserzeugung über dem entsprechenden Vorjahreswert (+2,2%, -10,1%, +17,5%, +18,9%).

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 8,4% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke +4,7%, Speicherkraftwerke +11,4%). Im Sommer 2019 stieg die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 8,2% (Laufkraftwerke +1,5%, Speicherkraftwerke +14,9%), in den beiden Winterquartalen stieg die Produktion um 8,6% (Laufkraftwerke +10,5%, Speicherkraftwerke +7,4%).

Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke stieg um 3,5% auf 25,3 Mrd. kWh (2018: 24,4 Mrd. kWh). Dies ist vor allem auf die höhere Verfügbarkeit des Kernkraftwerks Leibstadt zurückzuführen. 2019 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 86,9% (2018: 83,9%). Am 20. Dezember 2019 erfolgte nach 47 Betriebsjahren die Einstellung des Leistungsbetriebs des Kernkraftwerks Mühleberg.

An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 56,4% (davon Laufkraftwerke 24,6%, Speicherkraftwerke 31,8%), die Kernkraftwerke zu 35,2% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 8,4% beteiligt.

Exportüberschuss von 6,3 Mrd. kWh

Bei physikalischen Importen von 29,5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 35,8 Mrd. kWh ergab sich 2019 ein Exportüberschuss von 6,3 Mrd. kWh (2018: Exportüberschuss von 1,6 Mrd. kWh). Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) CHF 1786 Mio. (4,90 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von CHF 1385 Mio. an (4,57 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2019 für die Schweiz ein positiver Aussenhandelssaldo von CHF 401 Mio. (2018: positiver Aussenhandelssaldo von CHF 279 Mio.).

Quelle

M.A. nach BFE, Medienmitteilung, 17. April 2020

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