25 Jahre Felslabor Grimsel

Seit 25 Jahren bietet das Felslabor Grimsel der Nationalen Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) eine weltweit anerkannte und genutzte Forschungs- und Entwicklungsplattform zur sicheren Tiefenlagerung radioaktiver Abfälle. Im Rahmen der 25-Jahr-Feier wurde Hans Issler verabschiedet, der während über 30 Jahren die Nagra als Geschäftsführer und Präsident geleitet hat.

12. Okt. 2009
Internationale Forschung tief unten im Kristallin des Aarmassivs: 25 Jahre Felslabor Grimsel.
Internationale Forschung tief unten im Kristallin des Aarmassivs: 25 Jahre Felslabor Grimsel.
Quelle: Nuklearforum Schweiz

Der Entscheid für den Bau eines Felslabors auf der Grimsel fiel im Jahr 1980. Damals konzentrierte sich die Nagra im Rahmen des Projekts «Gewähr» auf die Untersuchung kristalliner Gesteine für die Tiefenlagerung hochaktiver Abfälle. Die Kraftwerke Oberhasli AG stellte der Nagra einer der Stollen ihrer Wasserkraftwerksanlagen auf der Gerstenegg als Zugang zu geeigneten geologischen Formationen für den Betrieb eines Felslabors zur Verfügung.

Internationale Forschung im Aarmassiv

1984 konnte das Felslabor den Betrieb aufnehmen. Der über einen Kilometer lange, verzweigte Laborstollen befindet sich im 300 Mio. Jahre alten Granit beziehungsweise Granodiorit des Aarmassivs. In den vergangenen 25 Jahren wurden Kernbohrungen von insgesamt knapp 5000 m Länge abgeteuft. Obwohl die Nagra in der Zwischenzeit den Opalinuston als Wirtsgestein für die hochaktiven Abfälle favorisiert, wird das Felslabor Grimsel weiterhin genutzt. Gegenwärtig beteiligen sich rund 25 Organisationen und Forschungsinstitute aus elf Ländern sowie die EU an Forschungsprojekten.

Das Felslabor ist öffentlich zugänglich. Jährlich nutzen über 2000 Besucher die Gelegenheit, die Arbeit der Wissenschafter hautnah zu erleben. Das Labor dient ausschliesslich der Forschung; die Einlagerung radioaktiver Abfälle ist an diesem Standort ausgeschlossen.

Verabschiedung von Hans Issler

Die enge internationale Kooperation in der Tiefenlagerforschung wurde bei der Verabschiedung von Hans Issler eindrücklich belegt. Vertreter der Nagra-Partner aus Deutschland, Finnland, Frankreich, Japan und Schweden waren für diesen Anlass auf die Grimsel gereist.

Der Physiker und Betriebswirtschafter Hans Issler war anfangs 1977 in die Nagra eingetreten, wo er die Geschäftsleitung übernahm. In der Folge war er massgeblich an der Erarbeitung des nuklearen Entsorgungskonzepts der Schweiz beteiligt. In Hans Isslers Amtszeit als Geschäftsführer genehmigte der Bundesrat die Entsorgungsnachweise für schwach- und mittelaktiven Abfälle (1988) und für hochaktive Abfälle (2006), während das Nidwaldner Stimmvolk 1995 sowie 2002 das Konzessionsgesuch der Nagra für ein Tiefenlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle bzw. dessen Zugangsstollen im Wellenberg ablehnte.

Fachlich kompetent und kommunikativ

1988 wurde Hans Issler zusätzlich zum Präsidenten der Nagra-Verwaltung gewählt. Im Jahr 2007 übergab er den Vorsitz der Geschäftsleitung an Thomas Ernst und Ende 2008 sein Amt als Präsident der Verwaltung an Ständerat Pankraz Freitag. In seiner Abschiedsansprache würdigte Freitag neben der fachlichen Kompetenz Hans Isslers vor allem dessen ruhiges und kommunikatives Auftreten auch in schwierigen Situationen und die Ausdauer, mit der Hans Issler die Entsorgung der radioaktiven Abfälle in der Schweiz unermüdlich vorangetrieben hat.

Verabschiedung auf der Grimsel mit dem Dank an Hans Issler für seinen unermüdlichen Einsatz für die nukleare Entsorgung. Von links: Ingo Blechschmidt, Leiter Felslabor Grimsel, Thomas Ernst, Vorsitzender der Nagra-Geschäftsleitung, Hans Issler, und Ständerat Pankraz Freitag, Präsident der Nagra-Verwaltung.
Verabschiedung auf der Grimsel mit dem Dank an Hans Issler für seinen unermüdlichen Einsatz für die nukleare Entsorgung. Von links: Ingo Blechschmidt, Leiter Felslabor Grimsel, Thomas Ernst, Vorsitzender der Nagra-Geschäftsleitung, Hans Issler, und Ständerat Pankraz Freitag, Präsident der Nagra-Verwaltung.
Quelle: Jungfrau Zeitung

Quelle

M.S.

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft