50 Jahre Cern

Die Europäische Organisation für Kernforschung in Genf - das Cern - feierte den 50. Jahrestag der Gründung am 29. September 1954.

21. Sep. 2004

Dem goldenen Jubiläum galten verschiedene Publikumsveranstaltungen, darunter die Trasseeillumination des 27-km-Ringbeschleunigers LHC (Large Hadron Collider), ein Tag der offenen Tür und der offizielle Empfang der Delegationen aus den 20 Mitgliedstaaten sowie den acht assoziierten Ländern und Organisationen anlässlich der Einweihung der neuen Ausstellungshalle Globe de l'innovation.
Die wichtigsten Ereignisse seit der Gründung des Cern sind auf der Internetsite als Bildergeschichte aufgezeichnet: Der Bau des europäischen Zentrums für Teilchenforschung in Meyrin begann bereits im Mai 1954 mit dem ersten Spatenstich. Drei Jahre später startete mit der Inbetriebnahme des 600-MeV-Synchrozyklo-trons der wissenschaftliche Betrieb. 1959 beschleunigte das Protonensynchrotron zum ersten Mal Wasserstoffkerne. Ein Meilenstein beim Bau von Detektoren wurde 1968 mit der Mehrdraht-Proportionalkammer erreicht. Eine Weltpremiere war auch die Anlage, in der Protonen gezielt zusammenstossen, die ISR (Intersecting Storage Rings), die 1971 in Betrieb ging. 1973 entdeckten Forscher am Cern die neutralen Ströme mit Neutrino in der Gargamelle-Blasenkammer und bestätigten damit die elektroschwache Theorie experimentell. Drei Jahre danach nahm das Super-Protonensynchrotron den Betrieb auf, das mit seinem Umfang von 7 km erstmals bis ins benachbarte Frankreich hineinreichte. Mit seiner Hilfe wurden 1983 das W- und das Z-Teilchen entdeckt, welche die Schwache Wechselwirkung vermitteln. Die nächste grosse Etappe war 1989 die Inbetriebnahme des grossen Elektronen-Positonen-Speicherrings LEP mit einem Umfang von 27 km, in welchem diese beiden Teilchenarten zur Kollision gebracht werden. 1990 leistete das Cern für einmal einen Beitrag, der innert kürzester Zeit im täglichen Leben vieler Menschen eine praktische Bedeutung erlangte: die Erfindung des World Wide Web. Drei Jahre danach wurden Ergebnisse erzielt, welche die sehr kleinen Unterschiede zwischen Materie und Antimaterie erklären. Der Bau des grossen Hadronenbeschleunigers LHC begann 1999. Er soll 2007 zum Ab-schluss kommen. 2000 gelang die Schaffung eines neuen Zustands der Materie, des Quark-Gluonen-Plasmas, das in der Natur wahrscheinlich kurz nach dem Big Bang vorherrschte. Die Erzeugung tausender von Antiwasserstoffatomen ist seit 2002 möglich. Anfangs 2004 gab sich das Cern neue Strukturen. Heute arbeiten dort über 2500 wissenschaftliche Mitarbeitende. Dazu kommen rund 5000 Gastwissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler. Das Jahresbudget beträgt CHF 1,3 Mrd. Der direkte Beitrag der Schweiz liegt bei CHF 40 Mio.

Quelle

P.B. nach Pressemitteilung CERN, 22. September 2004

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