Abbruch des neuen Hanauer Mox-Werks

Die Siemens Power Generation bestätigt, dass sie jetzt mit der Stilllegung des neuen, nie in Betrieb genommenen Werks Hanau zur Herstellung von Uran-Plutonium-Mischoxid-Brennstoff (Mox) vorwärts machen will.

1. Nov. 2001

Der Bau und die Inbetriebnahme wurden 1995 sistiert, weil die Machbarkeit im politisierten Bewilligungsumfeld in Deutschland nicht mehr gegeben war. Der Entscheid fiel, nachdem die Bewilligung zum Weiterbetrieb des bestehenden älteren Pilotwerks von der Hessischen Landesregierung immer wieder hinausgeschoben worden war. Diese Anlage stand seit 1991 still.
In der Folge prüfte Siemens verschiedene Möglichkeiten, die gemachten Investitionen nutzbringend einzusetzen, so zur Herstellung von Mox-Brennstoff aus rezykliertem Waffenplutonium im Rahmen des amerikanisch-russischen Abkommens von 2000. Allerdings hätte Siemens als private Gesellschaft eine solche Einrichtung nicht selber betreiben wollen. Deshalb wurde auch geprüft, das Werk aus dem deutschen Hanau an einen Standort in Russland zu verlegen. Weil die dafür nötige Zustimmung und Finanzierungszusicherung durch die gesamten G8-Staaten jedoch weiter auf sich warten liessen, entschloss sich Siemens jetzt zum Abbruch, um das rund 65'000 m2 grosse Gelände in Hanau einer anderen industriellen Nutzung zuführen zu können.
Seit 1996 wird in Hanau das bestehende Pilotwerk zur Herstellung von Uranoxid-Brennstoff rückgebaut. Ein Drittel der Anlagen ist bereits beseitigt. Die Arbeiten dürften noch bis 2003 dauern. Die Bewilligungen zum Abbruch des alten Mox-Werks liegen seit 1998 vor. Die erste Etappe dieser Arbeit wurde im Sommer 2001 abgeschlossen. Die Planung sieht vor, dass Abbruch und Beseitigung 2008 abgeschlossen sein werden. Die radioaktiven Abfälle werden auf dem Gelände in einer Einheit zwischengelagert, die von der Nuclear Services Company betrieben wird. Bei der Fusion der Siemens Power Generation mit der Framatome letztes Jahr wurden grundsätzlich alle nuklearen Aktivitäten des deutschen Elektrokonzerns ausgelagert, doch behielt Siemens die Verantwortung für den Abbruch und die Beseitigung der nicht wirtschaftlich nutzbaren Anlagen in Hanau sowie in Karlstein.

Quelle

P.B. nach NucNet, 2. November 2001

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