AkEnd-Abschlussbericht übergeben

Zum Ende seiner vierjährigen Tätigkeit hat der Anfang 1999 eingesetzte deutsche Arbeitskreis Auswahlverfahren Endlagerstandorte (AkEnd) am 17. Dezember 2002 in Berlin seinen Abschlussbericht dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) übergeben.

16. Dez. 2002

Dem AkEnd gehörten 14 Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen und Forschungseinrichtungen an, die ein breites Spektrum der in der Fachwelt vorhandenen Kenntnisse und Auffassungen vertreten.
Bei der Entgegennahme des 260 Seiten starken Abschlussberichts erklärte Bundesumweltminister Jürgen Trittin: "Mit dem Abschlussbericht liegt zum ersten Mal ein systematischer Ansatz für die Auswahl eines Endlagerstandortes in Deutschland vor, der nicht nur auf technische, sondern auch auf sozialwissenschaftliche Aspekte abstellt.
Die aus meiner Sicht wichtigsten Empfehlungen sind auf den ersten Blick: Der Arbeitskreis hat ein Verfahren für die Suche und Auswahl eines Endlagers entwickelt, in das alle Arten und Mengen in Deutschland anfallender radioaktiver Abfälle sicher endgelagert werden sollen. Dabei hat der AkEnd die Auswirkungen des Ein-Endlager-Konzeptes auf das Auswahlverfahren unter entsorgungskonzeptionellen und langzeitsicherheitsrelevanten Aspekten untersucht. Er hat damit den Rahmen für die Suche nach einem Endlager in Deutschland vorgegeben."
Trittin führte weiter aus: "Das Ziel, bis 2030 ein betriebsbereites Endlager verfügbar zu haben, hält der AkEnd für ambitioniert, aber machbar, wenn das Auswahlverfahren zügig legitimiert und durchgeführt wird. Der AkEnd hat seiner Verfahrensentwicklung die Maximalforderung einer Langzeitsicherheit von 1 Million Jahre zugrundegelegt. Er geht damit in seinem Anspruch weit über in anderen Ländern übliche Zeiträume hinaus - z.B. 10'000 Jahre in den USA.
Das Auswahlverfahren des AkEnd ist in fünf Schritte gegliedert. Es gibt keine geographischen Vorfestlegungen. Keine Region wird vorab aus dem Verfahren ausgeschlossen oder 'gesetzt'. In Schritt drei sollen nach Möglichkeit fünf, mindestens aber drei Standortregionen ihre Bereitschaft zur übertägigen Erkundung erklären, die dann in Schritt vier durchgeführt wird. Schliesslich sollen mindestens zwei Standorte in Schritt fünf - Beteiligungsbereitschaft vorausgesetzt - untertägig erkundet und verglichen werden.
Grundlegendes Element des AkEnd-Vorschlags ist die Beteiligung der Öffentlichkeit an der Entwicklung, Festlegung und Durchführung des Auswahlverfahrens. Wir wollen, dass es über den Vorschlag des AkEnd in den nächsten zwei Jahren eine breite öffentliche Diskussion gibt. Die notwendigen organisatorischen Voraussetzungen - etwa die Bildung einer Verhandlungsgruppe mit breiter gesellschaftlicher Repräsentanz - werden wir im ersten Quartal des kommenden Jahres schaffen. Nach dem öffentlichen Diskurs wird es eine verbindliche politische und rechtliche Festlegung des Auswahlverfahrens geben. Erst danach beginnt die Standortsuche", so Trittin.

Quelle

D.S. nach Medienmitteilung BMU vom 17. Dezember 2002

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