Allianz zwischen Siemens und Rosatom

Die deutsche Siemens und das staatliche russische Nuklearunternehmen Rosatom haben am 3. März 2009 eine Absichtserklärung zur Bildung eines Joint Venture auf dem Gebiet der Kerntechnik unterzeichnet. Das Gemeinschaftsunternehmen umfasst Marketing und Vertrieb und den Bau neuer Kernkraftwerke sowie die Modernisierung und Ertüchtigung bereits bestehender Einheiten.

4. März 2009
Sergei Kirijenko, Generaldirektor der Rosatom (links), und Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens, unterzeichnen eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Venture, das die Entwicklung der russischen Druckwasser-Technologie weiter vorantreiben soll.
Sergei Kirijenko, Generaldirektor der Rosatom (links), und Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens, unterzeichnen eine Absichtserklärung zur Gründung eines Joint Venture, das die Entwicklung der russischen Druckwasser-Technologie weiter vorantreiben soll.
Quelle: Siemens

Das Joint Venture könnte künftig Geschäftsmöglichkeiten über die gesamte nukleare Energieumwandlungskette von der Brennstoffherstellung bis zur Stilllegung von Altanlagen nutzen, so die Medienmitteilung.

Siemens Minderheitsaktionär

In einem nächsten Schritt werden die Details der Zusammenarbeit verhandelt, wobei Rosatom eine Mehrheit von 50% plus einer Aktie am Gemeinschaftsunternehmen halten soll, heisst es. Beide Parteien würden sich sehr gut ergänzen: Rosatom sei weltweit das einzige Unternehmen, das die gesamte nukleare Wertschöpfungskette einschliesslich Kernkraftwerksbetrieb abdecke und Siemens verfüge über langjährige und umfassende Erfahrung beim konventionellen Teil von Kernkraftwerken sowie im Projektmanagement beim Grossanlagenbau.

Ziel: weltweite Marktführerschaft im Kernbereich

Die Verhandlungen zwischen der Siemens und der Rosatom waren vor einem Monat angelaufen. «Wir sehen in dieser Vereinbarung grosse Chancen, unser Engagement im Kernenergiebereich mit einem starken und erfahrenen Partner auf Basis unserer langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit auszuweiten», meinte Peter Löscher, Vorstandsvorsitzender der Siemens. Er bezeichnete die Kernenergie als einen «unverzichtbaren Bestandteil» eines nachhaltigen Energiemix. Auch künftig werde sie eine wichtige Rolle bei CO2-armer Stromerzeugung spielen. Rosatom-Chef Sergei Kirijenko sprach von einer «vollwertigen Partnerschaft»: «Der bisherige Verlauf der Gespräche zeigt, dass wir aufgrund unserer Erfahrungen aus gemeinsam durchgeführten Geschäften und Projekten ein gutes Verständnis füreinander entwickelt haben.»

Die Siemens hatte Ende Januar 2009 den Rückzug von der Areva NP und den Verkauf ihres 34-prozentigen Anteils an die Areva-Gruppe angekündigt. Den Ausstieg begründete der Elektrokonzern mit fehlenden unternehmerischen Einflussmöglichkeiten im Joint Venture.

Quelle

M.A. nach Siemens und Rosatom, gemeinsame Medienmitteilung, 3. März 2009

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