Alternative zur Kernenergie nicht in Sicht

Die Schweiz muss die Option Kernenergie offen halten und die bestehenden Kernkraftwerke möglichst lange in Betrieb halten. Zwar sind verschiedene Alternativen zur Kernenergie in Diskussion, wobei jede ihre Vor- und Nachteile hat, wie an der diesjährigen Informationstagung der Schweizerischen Vereinigung für Atomenergie (SVA) am 27./28. Mai 2002 in Bern aufgezeigt wurde.

27. Mai 2002

Die grosse Alternative aber, welche unter den Schweizer Randbedingungen eine Zukunft ohne Kernenergie möglich macht, ist nicht in Sicht.
Die SVA-Informationstagung in Bern stand unter dem Titel "Kernenergie-Ausstieg ... was dann". Rund 160 Gäste aus der Schweiz und aus dem Ausland liessen sich dabei über mögliche Alternativen zur Kernenergie informieren.
Die Schweiz produziert ihren Strom mit rund 60% Wasserkraft und 40% Kernenergie. Wasser- und Kernkraftwerke sind heute die einzigen Energiesysteme, die Elektrizität im Grossmassstab CO2-frei erzeugen und punkto Wirtschaftlichkeit mit fossilbefeuerten Kraftwerken Schritt halten können. Bei einem Ausstieg aus der Kernenergie stellt sich die Frage, wie der Strombedarf gedeckt und gleichzeitig der Anspruch einer wirtschaftlichen und klimaverträglichen Versorgung (CO2-Gesetz) erfüllt werden soll.
An der SVA-Tagung zeigten Vertreter verschiedener Energieträger auf, welche Beiträge diese in Zukunft zur Schweizer Stromversorgung leisten könnten. Die grosse Alternative, welche die Kernenergie ersetzt, konnte dabei aber nicht präsentiert werden. Deshalb lautete ein einhelliges Fazit der Veranstaltung: Die Schweiz darf sich die Option Kernenergie nicht verbauen und sie soll ihre bestehenden Kernkraftwerke so lange wie sicher und wirtschaftlich in Betrieb lassen.
Der Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE), Dr. Walter Steinmann, führte in seinem Referat aus, die neuen erneuerbaren Energien würden in der Schweiz ohne grosse staatliche Förderprogramme in den nächsten 15 bis 20 Jahren nur geringe Anteile zur Stromversorgung beitragen. Es sei deshalb wichtig, die bestehenden Kernkraftwerke weiter zu betreiben und zu erneuern, und er fügte bei: "Die Kernkraft wird in der Schweiz eine Zukunft haben".
Die zukünftige Entwicklung im Elektrizitätsbereich vorauszusagen war schon immer schwierig; die Ungewissheit der Marktentwicklung macht es nach Meinung von Tagungsleiter Dr. Martin Pfisterer von der BKW FMB Energie AG noch schwieriger. In seinem Schlusswort wagte er dennoch die Prognose: "Die Zukunft der Kernenergie präsentiert sich langsam, aber stetig in hellerem Licht".

Quelle

H.R.

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