Amerikanische KKW-Betreiber sollen Mehrwerte ausschöpfen
Das Nuclear Energy Institute (NEI), der Interessenverband der amerikanischen Nuklearindustrie, empfiehlt den Betreibern der 103 Kernkraftwerksblöcke des Landes, auf sechs Gebieten den wirtschaftlichen Wert ihrer Anlagen und Betriebserfahrungen besser zum Tragen zu bringen.
Laut NEI-Chef Joe Colvin liegt der wirkliche Wert der Kernkraftwerke erheblich über dem Erlös aus der heute verkauften elektrischen Energie, wird aber nicht immer richtig ausgeschöpft. Verbesserungspotenzial sieht er beim Betrieb, wo durch noch grössere Zuverlässigkeit, Verkürzung der Stillstandszeiten, höheren Abbrand und Kostenoptimierung in vielen Fällen ein besseres wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen wäre. Darüber hinaus könnten Kernkraftwerksbetreiber elektrische Energie langfristig zu stabilen Preisen anbieten, was auf dem volatilen Markt einem erheblichen Mehrwert entspreche, wie Beispiele aus Kalifornien zeigten. Kernkraftwerke sollten auch vermehrt Dienstleistungen im Versorgungsnetz wie Spannungsstabilisierung übernehmen. Die Standorte selbst liessen sich in vielen Fällen besser nutzen, beispielsweise weil es Platz für zusätzliche Stromerzeugungsanlagen hat. In den USA von direktem wirtschaftlichem Wert ist im Prinzip auch das Vermeiden der Emission von Luftschadstoffen und besonders Stickoxiden. Das NEI arbeitet darauf hin, dass auch die Kernenergie von ihrer diesbezüglichen Umweltleistung finanziell profitiert. Schliesslich kann auch die Managementerfahrung aus dem Betrieb von KKW verkauft werden.
Quelle
P.B. nach NucNet vom 1. Februar 2000