Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs 2000–2006
Das Bundesamt für Energie (BFE) publizierte am 6. Mai 2008 eine Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs nach Verwendungszweck. Erstmals liegt damit eine systematische Aufstellung des inländischen Gesamtenergieverbrauchs nach Verwendungen pro Energieträger und Sektor vor. Die Analyse umfasst die Entwicklung des Energieverbrauchs der Jahre 2000–2006.
Die vorliegende Analyse veranschaulicht, wie sich der Gesamtenergieverbrauch auf verschiedene Aktivitäten wie Beleuchten, Heizen, Kochen, Transport, etc. verteilt. Grundlage für die Analyse bilden energiewirtschaftliche Modellrechnungen, die im Rahmen der Energieperspektiven für das BFE entwickelt wurden. Diese ermöglichen, die Bestände von Anlagen, Gebäuden, Fahrzeugen, elektrischen Geräten und Produktionsprozessen mit den Verbrauchsdaten der schweizerischen Gesamtenergiestatistik zu verknüpfen. Daraus resultiert eine Aufschlüsselung des Energieverbrauchs von 2000 bis 2006 nach Verwendungszweck.
Im Jahr 2006 ist der Gesamtenergieverbrauch im Vergleich zum höchsten bisher gemessenen Energieverbrauch im Jahr 2005 um 0,5% (4000 TJ) gesunken. Dennoch lag der Verbrauch um 3,5% über dem Verbrauch im Jahre 2000. Von 2000 bis 2006 ist der Anteil der fossilen Energieträger von 71,2% auf 68,8% gefallen.
Energieträger: stärkstes Wachstum bei Elektrizität
Die einzelnen Energieträger weisen unterschiedliche Entwicklungsstrukturen auf. Der Treibstoffverbrauch hatte bis 2004 abgenommen und anschliessend leicht zugelegt. Der Gasverbrauch ist annähernd kontinuierlich angestiegen. Dieser Verbrauch ist aber wie der Heizölverbrauch stark von den jährlichen Witterungsschwankungen abhängig. Bei allen nicht fossilen Energieträgern ist der Verbrauch angestiegen. Der grösste absolute Anstieg ist beim Strom mit einer Zunahme von 19'500 TJ (+10%) zu beobachten. Ein starkes relatives Wachstum zeigt sich auch bei Holz/Holzkohle (+9,5%), Fernwärme (+21%) sowie bei den übrigen erneuerbaren Energien (+35%), jedoch auf niedrigeren absoluten Verbrauchsniveaus.
Zwischen 2000 und 2006 deutlich zugenommen hat der Energieverbrauch insbesondere für Klima, Lüftung und Haustechnik (+9,3%), Beleuchtung (+9,2%), Prozesswärme (+6,4%) sowie für Prozesse und Antriebe (+5,3%). Der Anstieg bei der Raumwärme (+4,6%) ist nur bedingt aussagekräftig, da diese eng mit der jährlichen Witterung zusammenhängt.
Die Analyse des schweizerischen Energieverbrauchs nach Verwendungszwecken soll künftig alle zwei Jahre durchgeführt und publiziert werden. Der vollständige Bericht ist auf der Website des BFE verfügbar.
Quelle
D.S. nach BFE, Medienmitteilung, 6. Mai 2008