Argentinien: SMR-Offensive angestrebt
Im Rahmen der Feierlichkeiten für das 75-jährige Bestehen der argentinischen Comisión Nacional de Energía Atómica (CNEA) ist angekündigt worden, dass 2026 der Bau von vier kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) begonnen werden soll. Zudem wurden die Prioritäten der CNEA für das kommende Jahr bekannt gegeben. Darunter finden sich das Erreichen der ersten Kritikalität des Mehrzweck-Forschungsreaktors RA-10 sowie die Wiederaufnahme des Uranabbaus und der Urananreicherung.

Der argentinische Präsident Javier Milei stellte im Dezember 2024 seinen Plan Nuclear Argentino vor. Die Initiative soll «das Land an die Spitze der globalen Energiepolitik bringen und Investitionen anziehen». An der Veranstaltung zu den CNEA-Feierlichkeiten erklärte Demian Reidel, Vorsitzender des Consejo Nuclear Argentino und CEO von Nucleoeléctrica Argentina, dass der ACR-300 – ein SMR argentinischer Entwicklung – das Herzstück des aktualisierten Plan Nuclear Argentino sei. Die vier ersten Module sollen ab 2026 am Standort Antucha errichtet werden. Nach der Inbetriebnahme sei eine weltweite Lizenzierung und eine Exportoffensive vorgesehen, um Argentinien als Anbieter klimafreundlicher Grundlastenergie zu positionieren.
Germán Guido Lavalle, Präsident der CNEA, skizzierte die fünf wichtigsten Ziele der Organisation für das kommende Jahr: das Erreichen der ersten Kritikalität im Mehrzweck-Forschungsreaktor RA-10 zur Herstellung medizinischer Radioisotope, der Beginn der Sanierung der Schwerwasser-Industrieanlage (PIAP), die Inbetriebnahme des ersten argentinischen Protonentherapiezentrums, die Wiederaufnahme des Uranabbaus sowie und Wiederaufnahme der Urananreicherung zur Schliessung des Kernbrennstoffkreislaufs.
Die 1950 gegründete CNEA erklärte, ihre Mission sei es, «Argentiniens Position als führende Nation in der friedlichen und sicheren Nutzung der Kernenergie zu festigen, wobei sie sich seit ihrer Gründung der wissenschaftlichen und technologischen Entwicklung verschrieben hat».
Quelle
M.A. nach CNEA, Medienmitteilung, 30. Mai 2025 und Präsidentschaftsamt, Medienmitteilung, 20. Dezember 2024