Ausbildungssimulator für das Kernkraftwerk Gösgen

Am Kraftwerksimulator sollen die Betriebsmannschaft und die Pikettingenieure geschult werden. Ziel der Simulatorausbildung ist das Trainieren von angemessenen Verhaltensweisen bei planbaren Betriebsabläufen wie das An- und Abfahren der Anlage, aber auch bei komplexen Situationen, die in der Kraftwerkspraxis selten oder gar nicht auftreten. Der Simulator trägt insbesondere dazu bei, dass die jüngere Generation von Operateuren, die die Inbetriebsetzung des Kraftwerks nicht selbst miterlebt haben, optimal auf ihre Aufgabe vorbereitet werden kann. Die Projektkosten von rund 30 Millionen Franken für den Ausbildungssimulator und das neue Schulungsgebäude sind damit eine Investition in die Sicherheit und in die Zukunft. Der KKG-Simulator stellt weltweit eine technische Neuheit dar; es handelt sich um den ersten Simulator auf dezentraler Basis mit PCs und einem MS-Windows-NT-Betriebssystem.
Im Jahre 1995 wurde der Entscheid gefällt, am Standort des KKG einen eigenen Simulator einzurichten, der die Realanlage genau nachbildet. Die konzeptionellen Grundlagen wurden vom KKG in Zusammenarbeit mit der STN ATLAS ausgearbeitet. Bei diesem so genannten "Full-Scope-Replica-Simulator", bei dem der gesamte Kommandoraum des Kraftwerks 1:1 nachgebaut wurde, sind sämtliche Funktionen und Prozesse durch mathematische Modelle nachgebildet. Der Simulator wurde Ende 1999 angeliefert und im Untergeschoss eines neuen Schulungsgebäudes untergebracht, das 1997 im südwestlichen Areal des KKG fertig gestellt worden war. Mit dem 1:1-Nachbau des Kommandoraumes mit den Nebenleitständen werden die Besonderheiten der KKG-Anlage noch besser berücksichtigt als an den seit 1977 im Ausland besuchten Schulungssimulatoren. Auf die Ausbildung an ausländischen Simulatoren kann in Zukunft verzichtet werden.