Australische Uranlieferungen auch bald nach Russland

Der australische Premierminister John Howard und der russische Präsident Wladimir Putin haben am Rande des Jahresforums der Asia-Pacific Economic Cooperation in Sydney am 7. September 2007 ein bilaterales Abkommen zur friedlichen Nutzung der Kernenergie unterzeichnet.

10. Sep. 2007

Das Abkommen ergänzt ein Abkommen von 1990, das nur vorübergehende Importe für Dienstleistungen im Auftrag ausländischer Kernkraftwerkskunden gestattete, und lässt australische Uranlieferungen an Russland nun auch für den zivilen Eigenbedarf zu. Es bietet zudem einen Rahmen für eine vertiefte wissenschaftliche Zusammenarbeit in nuklearbezogenen Projekten. Es bedarf noch der Ratifikation durch die Parlamente der beiden Länder.

Howard versicherte an der gemeinsamen Medienkonferenz, dass der Verkauf von Uran an Russland an strenge Kontrollen gebunden sei. Russland wolle in den nächsten zwei Jahrzehnten 30 neue Kernkraftwerke bauen. Nur dafür werde das Uran aus Australien benötigt, versicherte Putin und fügte bei:«Falls wir an Drittländer Uran liefern wollen, verfügen wir über genügend eigene Uranreserven.» Sergei Kirijenko, Chef der russischen Föderalen Agentur für Atomenergie Rosatom, begrüsste das neue Abkommen. Es erlaube die Aufbereitung und Anreicherung australischen Urans in Russland. Die russische staatliche Techsnabexport (Tenex) rechnet nun damit, im Zeitraum 2008-2015 zusätzliche Lieferungen von angereichertem Uran nach Japan im Wert von umgerechnet CHF 2,4 Mrd. sowie nach Europa und in die USA von je knapp CHF 500 Mio, ausführen zu können. Dies präzisierte Tenex- Generaldirektor Aleksej Grigorjew, in Sydney. Das australische Uran könne als Reserve dienen, während Russland neue Lagerstätten erschliesse, und verbessere damit die internationale Wettbewerbsfähigkeit der russischen Lieferanten. Allerdings bestünden noch keine Lieferverträge für Natururan, räumte Grigorjew ein. Das Abkommen schaffe einfach einen Rahmen.

Quelle

M.A. nach australische Regierung, Medienmitteilung und Medienkonferenz, sowie Rosatom, Medienmitteilungen, 7. und 10. September 2007

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