Barsebäck-2: Aufsichtsbehörde spricht von Verletzung der Vorschriften
Die schwedische Kernenergie-Aufsichtsbehörde SKI (Statens Kärnkraftinspektion) hat den Staatsanwalt in Malmö um eine Untersuchung von Vorgängen im Kernkraftwerksblock Barsebäck-2 gebeten, bei denen Vorschriften eventuell missachtet wurden.
Bei dem Vorfall gegen Ende des vergangenen Jahres wurde, nach dem Einbau neuer thermischer Mischelemente, festgestellt, dass der Fluss in den Speisewassersystemen nicht mehr den im Werk üblichen Umfang aufwies. Der Reaktor wurde deshalb am 16. Januar 2003 für Kontrollarbeiten abgeschaltet. Die Untersuchungen ergaben, dass die neu installierten thermischen Mischelemente beschädigt waren und den Wasserfluss teilweise blockierten. Die SKI machte darauf der Betreiberin die Auflage, vor dem Neustart der Anlage nach der Jahresrevision im Herbst neue Mischelemente einzubauen, bevor sie sich entschied, den Vorgang noch genauer unter die Lupe zu nehmen. Da die Untersuchungen noch laufen, konnte das Werk den Betrieb vorläufig nicht wieder aufnehmen.
Die Betreiberin der Anlage hat den Vorfall intern ebenfalls genau untersucht und auf Grund der Erkenntnisse verschiedene Verbesserungen eingeführt. Im Gegensatz zur Aufsichtsbehörde bestreitet sie, bei der Abwicklung und Untersuchung des Vorfalls behördliche Vorschriften missachtet zu haben.
Quelle
H.R. nach Barsebäck Kraft AB, Pressemitteilung und Hintergrundmeldung vom 19. August 2003