Brasilien: Projekt Santa Quitéria zur Umweltprüfung angenommen
Das brasilianische Institut für Umwelt und erneuerbare natürliche Ressourcen (Ibama) hat die Umweltverträglichkeitsstudie und den Umweltverträglichkeitsbericht für den Bau einer Uran- und Phosphatgewinnungsanlage in Itataia, Santa Quitéria, angenommen.

Im September 2020 unterzeichneten die Regierung des Bundesstaates Ceará und das Konsortium Santa Quitéria eine Absichtserklärung für den Bau einer Uran- und Phosphatgewinnungsanlage in Itataia im Nordosten Brasiliens. Das Konsortium ist eine Partnerschaft zwischen dem Brennstoffkreislaufunternehmen Indústrias Nucleares do Brasil (INB) und dem Düngemittelhersteller Galvani.
Die Annahme der Umweltverträglichkeitsstudie und des Umweltverträglichkeitsberichts für den Bau einer Uran- und Phosphatgewinnungsanlage durch die Ibama – eine dem Umweltministerium unterstellte Bundesbehörde – begrüsste INB: «Dies ist ein wichtiger Schritt im Genehmigungsverfahren, da geprüft wird, ob der Inhalt des Dokuments mit den von der Ibama festgelegten Richtlinien übereinstimmt und somit einer technischen Analyse unterzogen werden kann.»
Voraussichtlich im Mai folgt eine öffentliche Anhörung, bei der Aspekte des Projekts geklärt sowie Anregungen, Fragen und Kritik aus der Öffentlichkeit gesammelt werden.
«Das Umweltgenehmigungsverfahren ist dreistufig», erklärte Alessandra Barreto, eine Chemieingenieurin von INB. «Jetzt sind wir daran, die vorläufige Genehmigung zu erhalten. Dann kommt die Baugenehmigung, gefolgt von der Betriebsgenehmigung. Diese Genehmigungen müssen mit der nuklearen Genehmigung übereinstimmen, da es sich um ein Unternehmen handelt, das Urankonzentrat herstellen wird.»
Itataia
Die Lagerstätte Itataia ist die grösste bekannte Uranreserve Brasiliens. Schätzungsweise 142’200 Tonnen Uran sind mit Phosphaten vermischt. Die Lagerstätte verfügt über abbaubare Reserven von 79,5 Mio. Tonnen Erz mit einem Gehalt von 11% P2O5 und 0,0998% U3O8, was etwa 8,9 Mio. Tonnen P2O5 und 79’300 Tonnen U3O8 entspricht.
Die geplante Anlage soll jährlich 2300 Tonnen Urankonzentrat und 240’000 Tonnen P2O5 herstellen. Die gewonnenen Phosphate sollen von Galvani für die Herstellung von Düngemitteln und Tierfutter verwendet werden, während INB das Uran-Nebenprodukt für die Herstellung von Urankonzentrat für Kernbrennstoffe nutzen will.
Quelle
M.A. nach INB, Medienmitteilung, 23. März 2022 und WNN, 24. März 2022