Brasilien verbessert Notfallpläne
Als Reaktion auf den Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi plant die Betreiberin des Kernkraftwerks Angra in Brasilien, die Eletrobras Eletronuclear SA, in den kommenden fünf Jahren rund BRL 300 Mio. (CHF 150 Mio.) in die Verbesserung der nuklearen Sicherheit und der Notfallplanung zu investieren.
Bereits vor dem Reaktorunfall in Fukushima-Daiichi hatte die Eletrobras Studien in Auftrag gegeben, um die Sicherheit ihrer Kernkraftwerke und die Notfallplanung zu verbessern. Aufgrund der Ereignisse in Japan beschloss die Eletrobras, diese Studien in ein grösseres Programm einzubinden und mit einem Budget von rund BRL 300 Mio. (CHF 150 Mio.) auszustatten. Dies soll es ermöglichen, eine Neubewertung vorzunehmen und zusätzliche Sicherheitsmassnahmen beschleunigt umzusetzen.
Die Eletrobras hat die Ergebnisse eines ersten, vorläufigen Berichts bereits der Comissao Nacional de Energia Nuclear (CNEN) vorgestellt. Bis zum Jahresende sollen die Studien und Auswertungen abgeschlossen sein und die Umsetzungsphase beginnen, so das Unternehmen.
Die Druckwasserreaktoreinheiten Angra-1 (609 MW) und Angra-2 (1275 MW) befinden sich an einer Bucht und sind vor Wellen bis zu einer Höhe von 4 m geschützt. Die Eletrobras wird untersuchen, ob höhere Deiche erforderlich sind. Sie wird auch abklären, wie sich eine Verstopfung des Abflusskanals bei starkem Regen auf die Anlagen auswirken würde. Das Unternehmen prüft zudem den Bau eines kleinen Wasserkraftwerks als Notstromversorgung, sollten die Dieselaggregate ausfallen. Die Kosten für das Wasserkraftwerk seien nicht in den BRL 300 Mio. (CHF 150 Mio.) eingeschlossen, so die Eletrobras. Schliesslich wird auch überprüft, ob mobile Geräte für Notstrom und Notkühlsysteme nötig sind.
Quelle
M.A. nach Eletrobras, Medienmitteilung, 19. August 2011