Britische Studie unterstützt Virustheorie bei Kinderleukämie

Die Resultate einer neu publizierten Studie unterstützen die Hypothese, dass Viren –und nicht Strahlung oder Umweltverschmutzung – die Ursache für übermässig viele Kinderleukämiefälle in Seascale in der Nähe der BNFL-Anlage Sellafield in Nordwesten Englands sind.

15. Aug. 1999

Das British Journal of Cancer (BMJ) hat am 15. August 1999 die Arbeit einer Forschergruppe der Newcastle University veröffentlicht. Sie liefert den Nachweis dafür, dass die Bevölkerungsdurchchmischung verantwortlich sein könnte für die sogenannten Clusterbildungen bei Kinderleukämiefällen in Grossbritannien. Die vorgelegte Arbeit unterstützt eine Theorie, die bereits früher von Professor Leo Kinlen von der Oxford University formuliert worden ist. Danach könne in seltenen Fällen der Kontakt mit einer nicht identifizierten Infektionskrankeit, ausgelöst durch eine Bevölkerungsdurchmischung, zu einer Leukämieerkrankung führen. Dem seien vor allem Leute ausgesetzt, die von städtischen in ländliche Wohngebiete umziehen.
Die neusten Erkenntnisse werden vom international geachteten Krebsexperten Sir Richard Doll unterstützt. In einem Editorial schreibt Sir Richard: "Die Zeit ist nun reif dafür, dass Kinlens's Theorie über die Bevölkerungsdurchmischung als Ursache für lymphoblastische Kinderleukämie anerkannt wird." Die Autoren der neuen Arbeit, Heather Dickinson und Louise Parker, basieren ihre Studie auf einem Datensatz von 120'000 Kindern, die im Zeitraum 1969 bis 1989 in Cumbria geboren wurden (aber nicht in Seascale). Dabei wurde untersucht, ob Kinder mit entwickelter akuter lymphoblastischer Leukämie oder einem Non-Hodgkin-Lymphom Gemeinsamkeiten aufweisen. Eine bemerkenswerte Entdeckung war, dass Kinder eher eine der zwei Krankheiten entwickelten, wenn die Eltern ausserhalb von Cumbria zur Welt gekommen waren.

Quelle

H.K. nach NucNet, vom 16. August 1999

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