Britische Unternehmen gründen Stilllegungs-Joint-Venture
Das britische Technologie-Unternehmen Pursuit Dynamics plc (PDX) hat am 16. September 2010 eine Vereinbarung mit der National Nuclear Laboratory Ltd. (NNL) unterzeichnet. Ziel ist die Schaffung eines Gemeinschaftsunternehmens, um Produkte für den globalen Kernenergiemarkt zu entwickeln, herzustellen und zu vermarkten.
Die PDX wird 60% des Joint-Venture besitzen und die NNL die restlichen 40% übernehmen. Gemäss Medienmitteilung soll das Gemeinschaftsunternehmen bis Ende November 2010 gegründet werden, vorbehaltlich der Zustimmung der NNL-Aktionäre.
Laut PDX werden im Voraus keine Kosten entstehen. Sie erwartet einen Umsatz innerhalb der ersten 18 Monate. Die Produktpalette des Joint-Venture werde sowohl bereits bestehende Stilllegungsfragen als auch das Potenzial zukünftiger Sanierungen für die weltweite Kernenergieindustrie angehen.
Die Kernenergieindustrie schätzt die Kosten für den Rückbau der bereits stillgelegten britischen Kernenergieanlagen auf GBP 73,6 Mrd. (CHF 115 Mrd.). Sie rechnet mit weltweiten Kosten in der Höhe von mehr als GBP 300 Mrd. (CHF 470 Mrd.). Werden die anfallenden Sanierungskosten für Neubauten mit einberechnet, so erwartet die Branche einen globalen Marktwert von mehr als GBP 600 Mrd.
Die NNL wurde 2008 gegründet und befindet sich am Standort Sellafield im Nordwesten Englands. Sie ist in staatlichem Besitz, wird aber kommerziell betrieben.
Quelle
M.A. nach PDX, Medienmitteilung, und NucNet, 16. September 2010