Core-Konzept 2004-2007 will weniger Kernforschung

Anlässlich der Eidgenössischen Energieforschungskonferenz im November vergangenen Jahres in Luzern wurde das Konzept der "Energieforschung des Bundes 2004 bis 2007", erarbeitet von der Eidgenössischen Energieforschungskommission Core (Commission fédérale pour la Recherche Energétique), vorgestellt und von der Konferenz gutgeheissen. Nun wurde der Bericht veröffentlicht.

30. März 2004

Die Core empfiehlt in ihrem Konzept, die öffentlichen Mittel für die Energieforschung gesamthaft von CHF 173 Mio. im Jahr 2001 auf CHF 213 Mio. bis 2007 zu erhöhen. Gleichzeitig will sie die Mittel für das Gebiet Kernenergie von CHF 51 Mio. auf CHF 40 Mio. jährlich reduzieren. Die Gesamterhöhung soll gemäss Core "durch grössere Beiträge des Bundes für die Forschung und der Kantone für die Universitäten und Fachhochschulen sowie eine aktivere Förderung durch die Energieforschungsprogramme des BFE" erreicht werden. Auf die vier Hauptbereiche der Forschung aufgeteilt schlägt die Core die folgende neue Mittelzuteilung (Richtwerte 2007) vor: Die Mittel für die rationelle Energienutzung sollen von CHF 55 auf CHF 75 Mio. und für die erneuerbaren Energien von CHF 52 auf CHF 81 Mio. erhöht werden. Die Mittel für die Kernenergie sollen von CHF 51 auf CHF 40 Mio. reduziert und für das Gebiet energiewirtschaftliche Grundlagen von CHF 15 auf CHF 17 Mio. gesteigert werden.
Das Schwergewicht des Papiers bilden die strategischen Ziele, die durch die langfristige Vision 2050 geprägt werden; das neue Konzept formuliert entsprechende Leitlinien für die Energieforschung der kommenden Jahre. Es detailliert die bundesrätliche "Botschaft über die Förderung von Bildung, Forschung und Technologie".
Im Kapitel 6 des Konzepts unter der Überschrift "Schwerpunkte der Energieforschung 2004-2007" wird das Thema "Kernenergie" unterteilt in die beiden Bereiche "Kernspaltung" und "Kernfusion" behandelt. Bei der Kernspaltung sieht der Bericht Handlungsbedarf bei der regulatorischen Sicherheitsforschung, der Sicherheitsforschung für die im Betrieb stehenden Kernkraftwerke, bei den radioaktiven Abfällen und bei der vorausschauenden Forschung (u.a. Erhaltung einer Beurteilungskompetenz für potentielle Neuanlagen und zugehörige Brennstoffzyklen). Bei der Kernfusion werden als Schwerpunkte unter anderem Untersuchungen zum Magneteinschluss von heissem Plasma am Tokamak des Plasmaphysik-Forschungszentrums der ETH Lausanne, Weiterentwicklung und Tests der Hoch-Magnetfeld-Materialien und der Magnetspulentechnologie (Anlage "Sultan" am Paul Scherrer Institut) und die Beteiligung am wissenschaftlichen Betrieb des Joint European Torus (Jet) sowie an der Planung und am Bau des International Thermonuclear Expérimental Reactor (Iter) erwähnt.
Die Core war 1986 als beratendes Organ des Bundesamtes für Energie (BFE) eingesetzt worden und besteht aus 16 Mitgliedern. Ihr Konzept ist ein Planungsinstrument für die Entscheidungsinstanzen des Bundes. Zudem soll es Orientierungshilfe für kantonale und kommunale Stellen sein, welche mit der Umsetzung der energiepolitischen Vorgaben betraut sind.

Quelle

H.R. nach Enet-News, März 2004 und nach "Konzept der Energieforschung des Bundes 2004 bis 2007"

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