Das Aus für die "European Spallation Source"?

Die Pläne für den Bau der erstmals vor zehn Jahren vorgeschlagenen European Spallation Source ESS - die gemäss Planung stärkste Neutronenquelle der Welt - scheinen sich zu zerschlagen, nachdem Deutschland und Grossbritannien ihre Unterstützung für das Projekt zurückgezogen haben.

30. Apr. 2003

Der deutsche Forschungsminister Edelgard Buhlmann hatte bereits anfangs Februar dieses Jahres erklärt, eine Unterstützung der auf EUR 1,4 Mrd veranschlagten Einrichtung würde das deutsche Wissenschaftsbudget zu stark belasten. Seine Ausführungen stiessen auf grosse Opposition, eine Debatte im Bundestag zeigte viel Unterstützung für das Projekt. Grossbritannien auf der anderen Seite hat ausgeführt, es werde die ESS nicht unterstützen, wolle aber dafür seine Verpflichtungen gegenüber der Neutronenanlage am Institut Laue-Langevin in Grenoble erhöhen und in die eigene Neutronenquelle am Rutherford Appleton Laboratory nahe Oxford investieren. Dort soll in den nächsten fünf Jahren ein zweites Neutronentarget gebaut werden.
Die Verantwortlichen der ESS haben aber noch nicht aufgegeben: Besprechungen sollen aufzeigen, wie weiter vorgegangen werden kann. Erstes Ziel ist eine realistische Zeitplanung für die nächsten Schritte. Europa befürchtet, die führende Rolle in der Neutronenforschung an die USA und an Japan zu verlieren, falls die ESS nicht gebaut wird.

Quelle

H.R. nach Nature, 6. Februar und 17. April 2003 und nach ESS-Newsletter, Mai 2003

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