DAtF-Wintertagung: Kernenergie europaweit im Aufwind

Das Deutsche Atomforum e.V. (DAtF) sieht die Kernenergie europaweit im Aufwind. Dies ist die zentrale Botschaft der Wintertagung des DAtF in Berlin, die Anfang Februar 2004 unter dem Motto "Kernenergie und Versorgungssicherheit in der erweiterten Europäischen Union" durchgeführt wurde und an der rund 200 Personen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik teilnahmen.

4. Feb. 2004

Mit durchschnittlich rund 35% stellt die Kernenergie gemäss DAtF nach fossilen Brennstoffen die zweitwichtigste Stromquelle in der Europäischen Union (EU) dar. Sämtliche acht EU-Staaten, die heute über Kernkraftwerke verfügen, werden die Kernenergie zumindest mittelfristig weiter nutzen. Neben Finnland, wo bereits 2009 ein neuer Reaktor ans Netz gehen soll, bereitet nun auch Frankreich die Weichenstellung für einen Ausbau seiner Kernkraftnutzung vor. Die Schweizer Bevölkerung hat sich 2003 mehrheitlich für ei ne Weiternutzung der Kernenergie ausgesprochen, und fünf EU-Beitrittsstaaten wollen auch in Zukunft an der nuklearen Stromerzeugung festhalten. Diese Bilanz zeigt, wie das DatF unterstreicht, dass die Ausstiegspolitik der deutschen Bundesregierung international keine Schule macht. In seiner Eröffnungsansprache stellte der Präsident des DAtF, Dr. Gert Maichel, die positive Leistungsbilanz der Kernenergie in Deutschland vor. Deutliche Kritik übte er jedoch an den Plänen des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Fragen der Endlagerung. Ein von Grund auf neues Verfahren zur Standortsuche sei sehr kostspielig und würde die Inbetriebnahme eines Endlagers unnötig verzögern. Zudem verfüge Deutschland mit dem Standort Gorleben bereits über ein Projekt, an dessen Eignung bislang keine Zweifel bestünden. Auch der vom BMU gewünschte Wechsel zum "Ein-Endlager-Konzept" ist für Maichel nicht nachvollziehbar. In diesem Zusammenhang verwies er auf die Feststellung des Bundesrechnungshofs, der die bisherige Vorgehensweise des BMU bei den Untersuchungen als "nicht zielgerichtet, unwirtschaftlich und wenig transparent" bezeichnete. Sowohl die Projektgruppe "Nationaler Entsorgungsplan" als auch der vom BMU selbst ins Leben gerufene AkEnd könnten in diesem Konzept keine Vorteile finden. Aus diesem Grund forderte Maichel: "Statt sich auf ein 'Ein-Endlager-Konzept' zu versteifen, sollten die Projekte Konrad und Gorleben zügig weiterverfolgt werden. Und statt deutschlandweit auf einen neuen Suchlauf mit Ungewissem Ausgang zu setzen, sollten besser die Zweifelsfragen zum Salzstock Gorleben geklärt werden, um anschliessend mit den Erkundungen bereits ab 2005 fortzufahren."

Quelle

H.R. nach DAtF, Pressemitteilung vom 5. Februar 2004

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft