Deklaration zur zukünftigen Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung in Europa

Anlässlich der ersten European Nuclear Assembly (ENA), die am 25. November 2004 in Brüssel stattfand, wurde die folgende Deklaration verabschiedet:

24. Nov. 2004

»Diese Erklärung findet die volle Unterstützung von Entscheidungsträgern in führenden Unternehmen in Europa, die in der Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung tätig sind. Im Hinblick auf den zukünftigen Einsatz der Kernenergie in Europa ist die Erklärung an Akteure der Energiepolitik und insbesondere an Mitglieder folgender Institutionen der Europäischen Union gerichtet: des Europäischen Rates, des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission, des Europäischen Wirtschaftsund Sozialausschusses.»

«Wir sind davon überzeugt, dass die Stromerzeugung aus Kernenergie auf absehbare Zeit als zentrales Element des Energieversorgungssystems Europas erhalten bleiben sollte.
Die Energieplanung in Europa steht an einem entscheidenden Wendepunkt. So werden beispielsweise die Ölvorräte in den kommenden Jahren weiter schwinden, was den Druck auf die politischen Entscheidungsträger erhöhen wird.
In der Zukunft wird Europa einen breit gefächerten und flexiblen Energiemix benötigen, um zwei in Zusammenhang stehenden Anforderungen gerecht zu werden - dem Erhalt der Energieversorgungssicherheit sowie der Reduzierung der CO2-Emissionen. Um der Herausforderung des Klimawandels wirksam zu begegnen, wird in den kommenden Jahrzehnten der Ausbau aller kohlenst off armen und kohlenstofffreien Technologien erforderlich sein.
Die Nuklearwirtschaft liefert bereits heute einen wertvollen Beitrag, die Ziele Europas hinsichtlich Versorgungssicherheit, Unterstützung der Wirtschaft in der EU und Umweltschutz zu erreichen. Die Kernenergie bietet Europa eine saubere, erschwingliche und sichere Energiequelle.
Die Erzeugung von Elektrizität aus Kernenergie ist CO2-frei und vermeidet in der neu erweiterten EU somit pro Jahr den Ausstoss von fast 700 Millionen Tonnen CO2. Das entspricht ungefähr der Menge an CO2, die jedes Jahr von den 200 Millionen Autos ausgestossen wird, die auf den Strassen der EU unterwegs sind.
Für die politischen Akteure der EU ist es wichtig, für Europa die richtigen Bedingungen zu schaffen und aufrecht zu erhalten, um die angestrebten ökonomischen und ökologischen Ziele zu erreichen - mit dem Erhalt der Kernkraft als einer der zentralen Optionen in ihrer Energieplanung.

Wir fordern diese daher auf:

  • - in den EU-Mitgliedsstaaten eine Energiepolitik zu fördern, die alle Optionen offen hält;
  • - den wichtigen Beitrag der Nuklearwirtschaft zur Bereitstellung sicherer und sauberer Energie anzuerkennen;
  • - sich für einen flexiblen, lebens- und wettbewerbsfähigen Energiemix, Energieeffizienz und neue Investitionen in kohlenst off arme Energiequellen wie Kernenergie und Erneuerbare Energien einzusetzen; und
  • - Rahmenbedingungen zu schaffen, die es verschiedenen Energiequellen, Kernenergie eingeschlossen, erlauben, sich unter liberalisierten Marktbedingungen zu entwickeln und zu messen.


Die Deklaration zur zukünftigen Nutzung der Kernenergie zur Stromerzeugung in Europa ist das Ergebnis einer Initiative:

  • - ins Leben gerufen vom Europäischen Atomforum (Foratom), dem Wirtschaftsverband für die Nuklearwirtschaft in Europa,
  • - mit voller Unterstützung der Mitgliedsverbände und -unternehmen von Foratom in 16 europäischen Staaten, und
  • - im zeitlichen Kontext mit der ersten European Nuclear Assembly, einer Konferenz von Foratom, die künftig alle zwei Jahre stattfinden wird.»

Unter den ersten Unterzeichnern:

Ph. Van Troeye, Generation Manager, Electrabel, Belgien; Fernando Naredo, Vice President, Westinghouse Belgien; Eduardo Gonzalez, FORATOM President, Belgien; lordan Kostadi-nov, Executive Director, Kozloduy Nuclear Power Plant plc, Bulgarien; Walter Hohlefelder, Member of the Board, E.ON, Deutschland; Gert Maichel, President & CEO, RWE Power, Deutschland; Pertti Simola, CEO, TVO, Finnland; Tapio Kuula, Head of Power and Heat, FORTUM, Finnland; Anne Lauvergeon, Chair-man of the Executive Board, Areva Group, Frankreich; Bruno Lescoeur, Director, Executive Vice President of EDF, Frankreich; Mike Parker, Group Executive, BNFL, Grossbritannien; Helmut Engelbrecht, Chief Executive Designate, Urenco, Grossbritannien; Giancarlo Bolognini, CEO, SOGIN, Italien; Viktor Sevaldin, Director General, Ignalina Nuclear Power Plant, Litauen; A.M. Versteegh, Nuclear Research Director, NRG, Niederlande; loan Rotaru, Director General, Nuclearelectrica, Rumänien; Alf Lindfors, Executive Vice President and Head of Nordic Generation (Vattenfall), Schweden; Dr. Manfred Thumann, CEO, Nordostschweizerische Kraftwerke AG (NOK), Schweiz; Stane Rozman, CEO, Nuklearna Elektrarna Krsko, Slowenien; Adolfo Garcia Rodriguez, President, Empresarios Agru-pados, Spanien; Martin Regano Ureta, Director General, Nuclenor, S.A., Spanien; Francisco Martinez Corcoles, Director, Iberdrola Generation, Spanien; Antonio Alonso Ramos, Director General, Tecnatom S.A., Spanien; Martin Roman, CEO, CEZ, Tschechische Republik.

Quelle

European Nuclear Assembly (ENA), 25. November 2004

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