Deutsche RWE übernimmt niederländische Essent
Die deutsche RWE AG wird die niederländische Energieversorgerin Essent NV übernehmen. Dies haben beide Unternehmen am 12. Januar 2009 mitgeteilt. Sie haben sich auf die Bedingungen eines verbindlichen Barangebots der RWE an die Essent-Aktionäre für den Erwerb sämtlicher ausgegebener Anteile geeinigt.

Beim Angebot handelt es sich um ein verbindliches Barangebot der RWE an die Aktionäre der Essent für den Erwerb aller ausgegebenen Anteile der Essent ohne das Verteilnetz- und Entsorgungsgeschäft. Im Fall einer Annahmequote von 100% hat die geplante Transaktion vor Abzug der Nettoverschuldung ein Volumen von EUR 9,3 Mrd. (CHF 13,8 Mrd.). Die Transaktion erfüllt die finanziellen Anforderungskriterien der RWE. Die RWE rechnet mit Synergien, die ab 2014 rund EUR 100 Mio. (CHF 148 Mio.) pro Jahr erreichen sollten. Sie hat einen neuen Kreditrahmen in Höhe von EUR 9 Mrd. zur Finanzierung eines Grossteils der Transaktion unterzeichnet. Der Rest wird über Barguthaben finanziert. «Durch den Erwerb von Essent wird RWE das führende Unternehmen in Nordwesteuropa», sagte Jürgen Grossmann, CEO der RWE, an der Pressekonferenz in Arnheim.
Die RWE macht eine Annahmequote von 80% zur Bedingung für das Gelingen der Übernahme, doch hat der Gesellschafterausschuss, in dem das Grundkapital vollständig vertreten ist, sich laut der RWE bereits geschlossen für die Unterstützung der Transaktion ausgesprochen.
Abschluss im Herbst 2009
Sobald die nach niederländischem Recht erforderliche Stellungnahme des Gesamtbetriebsrats der Essent vorliegt, werden die RWE und die Essent eine entsprechende Angebotsvereinbarung unterzeichnen. Beide Unternehmen rechnen innerhalb der nächsten Wochen mit einer Stellungnahme. Die Transaktion bedarf zudem unter anderem der Zustimmung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die RWE rechnet mit dem Abschluss der Übernahme im dritten Quartal 2009.
Quelle
M.A. nach RWE und Essent, Medienmitteilungen, 12. Januar 2009