Deutsche Unterstützung für Kernkraftwerk in Litauen

Im Rahmen einer Reise ins Baltikum Anfang September 2010 hat die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, Litauen Unterstützung beim Bau eines neuen Kernkraftwerks zugesagt.

14. Sep. 2010
Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach der litauischen Präsidentin, Dalia Grybauskaite, Unterstützung beim Kernkraftwerksbau.
Bundeskanzlerin Angela Merkel versprach der litauischen Präsidentin, Dalia Grybauskaite, Unterstützung beim Kernkraftwerksbau.
Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung / Guido Bergmann

An der gemeinsamen Pressekonferenz vom 6. September 2010 in der litauischen Hauptstadt Vilnius erklärte die litauische Präsidentin, Dalia Grybauskaite, sie hoffe auf ein ernsthaftes Interesse Deutschlands, sich am Bau eines Kernkraftwerks in Litauen zu beteiligen. Der Bau sei ein politisch wichtiger Schritt für die energetische Unabhängigkeit ihrer Landes und der ganzen Region. Litauen erwarte europäische Investoren, so Grybauskaite weiter. Merkel bestätigte nochmals die Ernsthaftigkeit ihres Angebots: «Wir werden alles tun, damit dieser politisch gewollte Bau von uns auch politisch unterstützt wird und damit gegebenenfalls auch Unterstützung geleistet wird, wenn die Bitte an bestimmte Investoren käme.»

Das einzige Kernkraftwerk Litauens, Ignalina-2 (1185 MW, RBMK), war am 31. Dezember 2009 endgültig abgeschaltet worden. Litauen hatte sich als Voraussetzung für den EU-Beitritt im Jahr 2004 dazu verpflichtet. Bereits Ende 2004 hatte Litauen den Reaktorblock Ignalina-1 aus demselben Grund stillgelegt.

Geplanter Neubau

Die drei baltischen Länder Estland, Lettland und Litauen planen gemeinsam den Neubau eines Kernkraftwerkwerks in Litauen. Es soll entweder einen Kilometer östlich oder westlich von Ignalina errichtet werden. Mitte August 2010 teilte die zuständige Projektgesellschaft Visaginas Nuclear Power Plant AB (VAE) mit, beide Standorte seien aus ingenieurgeologischer und hydrologischer Sicht geeignet. Ende Jahr ist eine Prüfung durch Experten der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) vorgesehen.

Das Vorhaben Russlands, in der Exklave Oblast Kaliningrad das Baltische Kernkraftwerk mit zwei Druckwassereinheiten vom Typ WWER-1200 zu bauen, steht in direkter Konkurrenz mit dem Bauprojekt in Litauen.

Quelle

M.A. nach deutscher Bundesregierung, Pressestatements und Pressemitteilung, 6. September, sowie VAE, Pressemitteilung, 17. August 2010

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