Deutschland: Endlager Konrad erreicht wichtigen Meilenstein

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat den Auftrag für den Bau der Umladehalle für radioaktive Abfälle vergeben. Damit ist die Entsorgungsorganisation der Inbetriebnahme des Endlagers Konrad im Jahr 2027 einen wichtigen Schritt nähergekommen.

11. Aug. 2022
3D-Modell der Umladehalle in der Schachtanlage Konrad-2
3D-Modell der Umladehalle für schwach- und mittelaktive Abfälle mit angeschlossener Pufferhalle auf dem Gelände der Schachtanlage Konrad-2. Dort werden die Abfälle in Empfang genommen und für die Einlagerung unter Tage im Endlager Konrad vorbereitet.
Quelle: BGE

Die für das Endlager Konrad zuständige BGE hat Ende Juli 2022 verkündet, dass sie den Auftrag für den Bau der Umladehalle mit angeschlossener Pufferhalle auf dem Gelände der Schachtanlage Konrad-2 vergeben habe. Der Auftrag belaufe sich auf rund EUR 137 Mio. und sei in einem europaweiten Vergabeverfahren an die Firma Ed. Züblin AG mit Sitz in Hannover gegangen. Diese werde den 140 Meter langen Gebäudekomplex erstellen. «Der Baubeginn für die Umladehalle ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen, die Fertigstellung soll 2025 erfolgen», schreibt die BGE.

Gemäss BGE werden in dem erdbebensicher gebauten Gebäudekomplex die per LKW und Bahn angelieferten Gebinde mit schwach- und mittelaktiven Abfällen radiologisch überprüft und für den Transport nach unter Tage durch den Einlagerungsschacht Konrad-2 vorbereitet. Die unmittelbar an die Umladehalle angeschlossene Pufferhalle könne im Falle unvorhersehbarer Stillstände der Schachtförderanlage kurzfristig Gebinde aufnehmen.

Vom Eisenerzbergwerk zum Atommüllendlager
Das Endlager Konrad in Salzgitter-Bleckenstedt im Bundesland Niedersachsen sei Deutschlands erstes vollständig genehmigtes Endlager für Atommüll, so die BGE auf ihrer Website. Konrad sei zwischen 1965 und 1976 ein Bergwerk zur Gewinnung von Eisenerz gewesen. «Aufgrund seiner geologischen Lage wurde nach der Erzförderung die Eignung als Endlager geprüft», schreibt die Entsorgungsorganisation. Der Umbau des ehemaligen Eisenerzbergwerks zu einem Endlager sei sehr aufwändig und mit vielen Sanierungs- und Umbauarbeiten verbunden.

Das Endlager Konrad werde voraussichtlich 2027 seinen Betrieb aufnehmen und biete Platz für bis zu 303’000 Kubikmeter schwach- und mittelaktive Abfälle, die in rund 850 Metern Tiefe eingelagert würden. Diese stammen gemäss BGE zum überwiegenden Teil aus Kernkraftwerken und der kerntechnischen Industrie und lagern derzeit noch in oberirdischen Zwischenlagern und Landessammelstellen.

Vielfältige Informationen und Rundgang durch ein Endlager
Die BGE stellt auf ihrer Website viele Fakten zu den Endlagerprojekten in Deutschland – Asse, Konrad und Morsleben – zur Verfügung und gibt zudem das Magazin «Einblicke» heraus. Interessierte, die sich ein zukünftiges Endlager von innen anschauen möchten, können einen virtuellen Rundgang durch das Endlager Konrad machen. Am 29. Juni 2022 lancierte auch die Schweizer Entsorgungsorganisation Nagra mit «500m+» ihr interaktives Jahrhundertmagazin einschliesslich Videos.

Quelle

B.G. nach BGE, Medienmitteilung, 29. Juli 2022 sowie BGE-Website

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