Deutschland: Handhabungskonzept für korrodierte Brunsbüttel-Fässer

In insgesamt sechs Kavernen des stillgelegten Kernkraftwerks Brunsbüttel im deutschen Bundesland Schleswig-Holstein lagern 631 Fässer mit schwach- und mittelaktiven Betriebsabfällen, von denen einige korrodiert sind. Die Vattenfall hat nun über das weitere Vorgehen informiert.

28. Feb. 2014
Illustration des von der Vattenfall vorgeschlagenen Handhabungskonzepts.
Illustration des von der Vattenfall vorgeschlagenen Handhabungskonzepts.

Die visuelle Inspektion der Kaverne 4 des stillgelegten Kernkraftwerks Brunsbüttel ist abgeschlossen und ergab laut Vattenfall, dass 18 der insgesamt 70 dort gelagerten Fässer mit schwach- und mittelaktivem Abfall Anzeichen von Korrosion aufweisen. Diese erfordern eine veränderte Handhabung. Zwischen dem Zustand der Fässer und ihrem Alter sei keine Korrelation erkennbar, so die Vattenfall. Die ebenfalls durchgeführte visuelle Inspektion des Bauwerks habe gezeigt, dass die Wände der Kaverne in einem guten Zustand sind.

Die Vattenfall schlägt den Aufsichtsbehörden vor, die betroffenen Fässer zusätzlich zum Fassgreifer mit einem Übersack gesichert aus der Kaverne zu transportieren. «Unser Ziel ist, die Kavernen leer zu räumen und den Inhalt der Fässer in endlagerfähige Konrad-Gusscontainer umzufüllen», erklärte Pieter Wasmuth, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH. Das Umfüllen der Fässer in Gusscontainer erfordert die Zustimmung der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde und die Freigabe des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Die Vattenfall geht davon aus, dass das notwendige Genehmigungsverfahren rund neun Monate in Anspruch nehmen wird. Diese Zeit soll genutzt werden, um in Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde die visuelle Inspektion der Kavernen 1–3 durchzuführen.

Laut Vattenfall war die Aufbewahrung in den Kavernen konzeptionell nicht längerfristig vorgesehen. Die Fässer sollten ursprünglich Mitte bis Ende der 1990er-Jahre in das bundesweite Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle Schacht Konrad gebracht werden. Nachdem es in der Vergangenheit mehrfach zu Verzögerungen kam, rechnet das Bundesumweltministerium jetzt mit einer Inbetriebnahme des Endlagers zwischen 2021 und 2025.

Quelle

M.A. nach Vattenfall, Medienmitteilungen, 8. Januar und 19. Februar 2014

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