Deutschland: Reaktordruckgefäss von Würgassen zerlegt

Das Kerntechnikunternehmen Areva NP hat das Zerlegen des Reaktordruckgefässes des stillgelegten deutschen Kernkraftwerks Würgassen abgeschlossen. Die Experten zerschnitten das 320 t schwere Gefäss in mehr als 250 Einzelteile.

18. März 2010

Das Kernkraftwerk Würgassen, an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, befindet sich seit 1997 im Rückbau. Nun hat die Areva NP das Reaktordruckgefäss in eingebautem Zustand fertig zerlegt. Dabei setzte sie unter anderem das sogenannte Wasserstrahl-Schneideverfahren ein, bei dem ein Strahl aus einem Wasser-Schneidsand-Gemisch mit hohem Druck den rund 14 cm dicken Stahl zerschneidet. Mit diesem ferngesteuerten Verfahren gelingt es, die Strahlenexposition der Arbeiter vor Ort äusserst gering zu halten. Gleichzeitig wird die Entstehung von Aerosolen vermieden, da die Schnittstücke nicht erhitzt werden. Die Ingenieure begannen im Juni 2009 mit den Schneidearbeiten und schlossen sie Ende Februar 2010 ab. Etwa die Hälfte der Stahlteile kann nach Dekontamination und Freimessung rezykliert werden. Die übrigen werden für die geologische Langzeitlagerung im Schacht Konrad in Salzgitter konditioniert.

Das Kernkraftwerk Würgassen mit einer Leistung von 670 MW war von 1971 bis 1994 in Betrieb. Seine Stilllegung wurde 1995 aus wirtschaftlichen Gründen beschlossen. Der Rückbau soll im Jahr 2014 abgeschlossen sein.

Quelle

D.S. nach Areva NP, Medienmitteilung, 17. März 2010

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