Deutschland: Schacht Konrad wird Endlager

Der vom deutschen Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) am 16. Oktober 2007 beantragte «Hauptbetriebsplan für die Errichtung des Endlagers Konrad» ist vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsens zugelassen worden. Dies hat das BfS am 17. Januar 2008 mitgeteilt.

24. Jan. 2008

Der Hauptbetriebsplan ermöglicht die notwendigen bergmännischen und baulichen Arbeiten und stellt somit einen entscheidenden Schritt bei der Umrüstung des Schachts Konrad in Salzgitter zu einem Endlager für schwach- und mittelaktive Abfälle dar, schreibt das BfS. Nun sei gewährleistet, dass bis zur Inbetriebnahme, die für 2013 geplant ist, auch Arbeiten erfolgen können, die nicht bereits Inhalt der atomrechtlichen Genehmigung seien.

Vor dem eigentlichen Bau des Endlagers sind noch eine Reihe vorbereitender Arbeiten notwendig, mit denen das BfS 2007 begonnen hat. In einer insgesamt etwa zweijährigen Vorbereitungsphase werden derzeit die erforderliche Infrastruktur sowie die Voraussetzungen für die Vergabe der Bauleistungen geschaffen. Die Umrüstung der Schachtanlage Konrad des ehemaligen Eisenbergwerks zu einem Endlager wird etwa vier Jahre in Anspruch nehmen. Als nächste Schritte stehen auf dem Gelände die Sanierung der Schachtförderanlage Konrad 1 und, damit zusammenhängend, der Abriss und Neubau einiger Gebäude an.

Langwieriger Rechtsstreit beendet

Vor der Genehmigung durch das Landesamt hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 3. April 2007 ein Revisionsverfahren gegen ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg abgelehnt, das zuvor mehrere Klagen gegen den Standort abgewiesen hatte. Damals hatte der sozialdemokratische Bundesumweltminister Sigmar Gabriel eingeräumt, dass die Regierung mit dem Entscheid verpflichtet sei, die Umrüstung des Schachts Konrad zum Endlager einzuleiten.

Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) begrüsste die bergrechtliche Genehmigung, die den Planfeststellungsbeschluss von 2002 ergänzt. «Nun ist endgültig klar, dass im Jahr 2013 ein nationales Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle zur Verfügung steht. Über 90% der in Deutschland bereits vorhandenen und künftig noch anfallenden radioaktiven Abfälle können dann sicher und nachhaltig endgelagert werden», erklärte der Minister.

Quelle

M.A. nach BfS, Pressemitteilung, 17. Januar 2008

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