Diagnoseverfahren FET-PET: erste Zulassung in der Schweiz
Die im deutschen Forschungszentrum Jülich entwickelte Aminosäure 18F-Fluorethyltyrosin (FET) ist vom Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic als Radiopharmakon für die Diagnostik von Hirnerkrankungen beim Menschen erstmals zugelassen worden.

FET wird bei der Positronen-Emissions-Tomografie (PET) eingesetzt. Die FET-PET biete im Vergleich zur üblichen radiologischen Diagnostik wichtige Zusatzinformationen zur Ausdehnung und zum Stoffwechsel von Hirntumoren, schreibt das Forschungszentrum Jülich. Das sei besonders bei der Therapiekontrolle im Verlauf der Strahlen- und Chemotherapie der Tumore sehr hilfreich.
Swissmedic hat nun die FET als erstes westeuropäisches Land als Radiopharmakon für die Diagnostik von Hirnerkrankungen beim Menschen zugelassen.
Die radioaktive Aminosäure FET wurde 1994 in Jülich am Institut für Nuklearchemie als Radiopharmakon erstmals synthetisiert und unter Prof. Heinz Coenen weiter optimiert, sodass die Aminosäure in grossen Mengen produziert werden kann. Zudem hat sie mit zwei Stunden eine längere Halbwertszeit als die bisher verwendeten, mit Kohlenstoff-11 markierten Aminosäuren. Dies ermöglicht einen Transport über grössere Strecken vom Herstellungsort zur jeweiligen Klinik oder Arztpraxis.
Derzeit wird daran gearbeitet, auch in Deutschland eine Zulassung von FET zu erreichen.
Quelle
M.A. nach Forschungszentrum Jülich, Medienmitteilung, 20. Januar 2015