Die Niederlande planen Betriebsverlängerung des Kernkraftwerks Borssele

Die niederländische Regierung hat Pläne bestätigt, die Lebensdauer ihres bisher einzigen kommerziellen Kernkraftwerks über das Jahr 2033 hinaus zu verlängern. Zudem will sie 20 Millionen Euro in die Entwicklung kleiner, modularer Reaktoren (SMRs) investieren.

30. Okt. 2025
Kernkraftwerk Borssele
Die niederländische Regierung setzt auf Kernenergie im Strommix als CO₂-arme und zuverlässige Energiequelle.
Quelle: EPZ

Das Ministerium für Klimapolitik und grünes Wachstum erklärte in einer Stellungnahme, dass das Kabinett dem Repräsentantenhaus einen Änderungsantrag zum Kernenergiegesetz vorgelegt habe. Dieser würde es ermöglichen, das Kraftwerk in Borssele im Süden der Niederlande länger als ursprünglich geplant in Betrieb zu halten. Beschliesst das niederländische Parlament eine Änderung des Kernenergiegesetzes – um das bisher festgelegte Betriebsende des Kernkraftwerks Borssele im Jahr 2033 aufzuheben –, kann der Betreiber EPZ bei der niederländischen Atomaufsichtsbehörde ANVS einen Antrag auf Verlängerung der Betriebsgenehmigung stellen. Die ANVS prüft anschliessend die Sicherheit, den technischen Zustand und die Umweltwirkungen, bevor sie über den Weiterbetrieb über das Jahr 2033 hinaus entscheidet.

Kernkraft stärken

Die Regierung erklärte, diese geplante Verlängerung sei Teil der Bemühungen, sich nicht ausschliesslich auf erneuerbare Energiequellen wie Offshore-Wind oder Solarenergie zu verlassen, sondern auch konsequent auf CO2-arme und zuverlässige Kernenergie zu setzen: «Dadurch wird sichergestellt, dass unser Land auch dann weiterlaufen kann, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht.» Ausserdem kündigte die Regierung an, ein neues staatliches Unternehmen namens Nuclear Energy Organisation of the Netherlands (NEO NL) zu gründen, das Verträge für neue Kraftwerke abschliessen und diese auch betreiben soll. Nebst den Bemühungen um Verlängerung der Laufzeit des Kernkraftwerks Borssele ist der Bau von zwei neuen Werken der Generation III+ am selben Standort geplant.

SMRs fördern

Das Ministerium teilte zudem mit, dass die Regierung EUR 20 Mio. für die Förderung der Entwicklung von SMRs in den Niederlanden bereitstellt. «Mit diesen Schritten setzt sich die Niederlande neben Wind- und Solarenergie entschlossen für eine zuverlässige, CO2-freie Energieversorgung ein», erklärte das Ministerium.

Quelle

N.E. nach NucNet, Artikel, 20. Oktober 2025, und niederländische Regierung, Medienmitteilung, 17. Oktober 2025

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