Dr. Walter Bürgi zu den zwei Ausstiegsinitiativen

Auszug aus dem Referat von Dr. Walter Bürgi, Verwaltungsratspräsident anlässlich der 108. Generalversammlung der Aare-Tessin AG für Elektrizität am 24. April 2003

23. Apr. 2003

Am 18. Mai 2003 wird das Schweizer Stimmvolk einen bedeutenden energiepolitischen Entscheid zu fällen haben. Mit der Volksabstimmung über die beiden Ausstiegsinitiativen "Moratorium plus" und "Strom ohne Atom" trifft unser Land eine wichtige Weichenstellung hinsichtlich der Kernenergienutzung. Dabei geht es um die Versorgungssicherheit, die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes, Arbeitsplätze und vor allem auch für unser Klima. Letztlich stimmen wir auch am 18. Mai 2003 darüber ab, ob wir volkswirtschaftliche Werte erhalten oder vernichten. Linksgrüne Kreise wollen die Elektrizitätswirtschaft einmal mehr zwingen, aus der Kernenergie auszusteigen. Dieses aus ökologischer, technischer und ökonomischer Sicht falsche Ansinnen gilt es mit einem doppelten Nein klar abzulehnen. Die Kernenergie ist CO2-frei, wirtschaftlich, sicher und zuverlässig und für unserer Stromversorgung unerlässlich. Auf ihre Nutzung zu verzichten, wäre ein grosser Fehler. Dies läge nicht im Interesse der Schweiz und natürlich auch nicht im Interesse der Atel. Der Ausstieg aus der Atomenergie - das müssen Sie als Aktionäre wissen - würde Atel einige Hundert Mio. CHF kosten. Unnötig würden in einer wirtschaftlich ohnehin schwierigen Zeit zusätzlich Werte vernichtet. Es ist unsere Aufgabe, für diese Werte zu kämpfen und die beiden Ausstiegsinitiativen abzulehnen. Insbesondere auch die gefährliche Initiative "Moratorium plus". Sie ist eine Mogelpackung und hat mit der letzten Moratoriums-Initiative wenig zu tun. Sie ist keine Fortführung des bisherigen Moratoriums, denn "Moratorium plus" will den Betrieb der bestehenden Anlagen politisch beschränken und einschränken. Letztlich will auch sieden Atom-Ausstieg erreichen. "Moratorium plus" ist eine unehrliche Vorlage. Sehen Sie, mit der Parole "2 x Ja und 7 x Neinstimmen Sie am 18. Mai 2003 für mehr Sicherheit und weniger Kosten. Geben Sie aber, die zwei Ja-Stimmen nicht am falschen Ort ab.
Das Schweizer Stimmvolk hat im September 2002 das Elektrizitätsmarktgesetz knapp abgelehnt. Damit wird der Schweizer Strommarkt vorläufig nicht liberalisiert. Ab 1. Juli 2007 wird der europäische Strommarkt voraussichtlich vollständig liberalisiert sein. Damit steigt auch der Druck auf die Schweiz. Die Arbeiten für ein EMG II sind auf Stufe Verwaltung und Experten aufgenommen worden. Die Haltung der Atel bleibt dabei unverändert; wir wollen eine Öffnung des Strommarkts bis zur Steckdose und nicht wie im Moment absehbar nur auf der Höchstspannungsebene. Der Erhalt unserer Investitionen und damit unseres Eigentums ist insbesondere in der Netzfrage zentral. Dafür setzen wir uns ein, denn auch hier geht es um Werterhalt.

Quelle

Dr. Walter Bürgi

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