Economiesuisse für Ersatz bestehender KKW

«Heutzutage wird vergessen, wenn nicht verdrängt, dass die Energieversorgung die Lebensader der Wirtschaft und unserer Gesellschaft ist.» Dies hat Rudolf Ramsauer, Vorsitzender der Geschäftsleitung des Wirtschaftverbands Economiesuisse, an der Jahresmedienkonferenz am 25. April 2006 erklärt.

24. Apr. 2006

Angesichts der unbestritten drohenden Stromlücke erschienen die Versuche zur Abkehr von der zentralen Stromerzeugung mittels Subventionen für erneuerbare Energien und Kleinanlagen «orientierungslos und wenig zielführend». Die Schere zwischen Glauben und tatsächlich Machbarem dürfte so noch grösser werden. Die Moratoriumspolitik, die sich die Schweiz gegenwärtig auferlegt habe, treffe nur für die Produktionsseite zu, sagte Ramsauer. Seit 1970 lasse sich beobachten, dassein Prozent Wachstum des Bruttoinlandprodukts einen Strommehrverbrauch von 1,8% zu Folge habe: «Die 1990 postulierte Abkoppelung des Stromverbrauchs vom Wachstum fand nicht statt und wird wohl auch in den nächsten Jahrzehnten nicht stattfinden.» Vor diesem Hintergrund reichten die bisher vom Bund ausgearbeiteten Vorschläge bei weitem nicht. Klar sei einzig

  • - dass die heute bekannten Potenziale der neuen erneuerbaren Energien die Versorgungslücke nicht füllen kann
  • - dass das Energieeffizienzpotenzial in der noch zur Verfügung stehenden Zeit ohne drastische Einschränkrungen nicht ausgeschöpft werden kann
  • - für Klimaschutzmassnahmen zusätzlich Elektrizität eingesetzt werden muss, beispielsweise für Wärmepumpen.

Vorbehalte gegen Gaskraftwerke

Aus der Sicht der Economiesuisse wird die künftige schweizerische Stromversorgung kaum auf fossile Energieträger abstellen können. Zudem sei eine einseitige Abhängigkeit von Erdgas aus nur einem oder wenigen Ländern keine Perspektive für unser Land. «Der Ersatz der bestehenden inländischen Kernkraftwerke dürfte daher eine der wenigen valablen Optionen zur Vermeidung der Versorgungslücke bilden», sagte Ramsauer. Deshalb sei auch die Frage der Entsorgung der radioaktiven Abfälle zeitgerecht und sicher zu lösen.

Quelle

M.S. nach Economiesuisse, Mediendokumentation, 25. April 2006

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