EDF: Exklusive Verhandlungen für EnBW-Einkauf

Die Regierung des deutschen Bundeslands Baden-Württemberg hat beschlossen, mit dem staatlichen französischen Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) Electricité de France (EDF) exklusive Verhandlungen über die Veräusserung ihres 25,01%-Anteils an der Energie Baden-Württemberg AG (EnBW) aufzunehmen.

24. Nov. 1999

Über die Verkaufsbedingungen sind keine Einzelheiten bekannt gegeben worden. Das Geschäft bedarf noch der Genehmigung durch die EU-Kartellbehörde.
Die EnBW ist 1997 aus dem Zusammenschluss des Badenwerks mit der Energieversorgung Schwaben entstanden. Mit einem Anteil von 10% an der Stromproduktion ist sie das viertgrösste EVU Deutschlands. Die Aktienmehrheit liegt bei den Gemeinden im Versorgungsgebiet. Der Verkauf der Landesanteile an die EDF ist vor dem Hintergrund der Fusionen der grossen deutschen EVU - der Veba mit der Viag und der RWE mit der VEW - zu sehen.
Der Einkauf der EDF ist politisch nicht ohne Brisanz, läuft doch gegenwärtig ein Verfahren der EU-Kommission gegen Frankreich, das entgegen EU-Direktiven seinen Strommarkt noch immer nicht geöffnet hat und die EDF auf dem Inlandmarkt weiterhin privilegiert. Das französische Parlament hat das entsprechende Gesetz nicht verabschiedet, obgleich die EU-Frist schon im Februar dieses Jahres abgelaufen ist. Das Verfahren der EU gegen Frankreich könnte den Kauf der EnBW-Anteile komplizieren.

Quelle

P.B. nach NucNet vom 16., 24. und 25. November 1999

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft