Einigung über Neuauflage des 123-Abkommens zwischen USA und Südkorea
Südkorea wird – mit bestimmten Einschränkungen – Uran zur Herstellung von Brennelementen anreichern dürfen. Die USA und Südkorea haben sich auf eine entsprechende Änderung des 123-Abkommens geeinigt.
Nach jahrelangen Verhandlungen unterzeichneten der amerikanische Botschafter in Südkorea, Mark Lippert, und der südkoreanische Sonderbeauftragte für die nukleare Zusammenarbeit mit den USA, Park Ro-Byug, eine vorläufige Einigung zur Änderung des bestehenden 123-Abkommens.
Die USA und Südkorea hatten 1974 ein 123-Abkommen über 40 Jahre geschlossen. Im Mai 2013 einigten sich beide Parteien darauf, das bestehende Abkommen um zwei Jahre zu verlängern, um über mehr Zeit für die Neuverhandlung zu verfügen.
Unter dem ursprünglichen Abkommen war es Südkorea nicht erlaubt, Uran anzureichern und ausgediente Brennelemente wiederaufzuarbeiten. Dafür erhielt das Land technische Unterstützung von Seiten der USA. Das nun überarbeitete Abkommen ebnet Südkorea den Weg, unter bestimmten Auflagen Uran für Brennelemente bis zu einem nicht waffenfähigen Grad anzureichern. Die USA sichern Südkorea hingegen eine stabile Brennstofflieferung für Kernreaktoren zu. Die Wiederaufarbeitung ausgedienter Brennelemente in Südkorea bleibt weiterhin eingeschränkt. Der Transport dieser Brennelemente in ein Drittland zur Entsorgung wird jedoch vereinfacht. Vor dem Inkrafttreten müssen beide Staaten das neue 123-Abkommen ratifizieren.
Das Nuclear Energy Institute (NEI) begrüsste die vorläufige Einigung. Die umfassende Zusammenarbeit in der kommerziellen Kerntechnik zwischen den USA und Südkorea sei ein Pfeiler der strategischen Partnerschaft beider Länder.
Quelle
M.A. nach NucNet, 22. April, und NEI, Medienmitteilung, 22. April 2015