Empfehlung an Ontario: Nuklearanteil halten

Um eine ausreichende und wirtschaftliche Stromversorgung bis 2025 zu sichern, soll die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas, Ontario, den Einsatz erneuerbarer Energien fördern und durch den Bau zusätzlicher Kernkraftwerke den Nuklearanteil halten.

13. Dez. 2005

Zu diesen Empfehlungen kommt die unabhängige Beratergruppe Ontario Power Authority (OPA) in einem Bericht, den sie im Auftrag des Energieministers der Provinz ausgearbeitet und am 9. Dezember 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Die OPA hält Sachinvestitionen von jährlich CAD 1,5-2 Mrd. (CHF 1,7-2,3 Mrd.) in die Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie in Ontario für nötig, um den trotz Sparmassnahmen steigenden Bedarf zu decken. Mit den Investitionsmitteln sollen das Verteilnetz ausgebaut, erneuerbare Energien gefördert, mehrere Gaskraftwerke errichtet, der bestehende Kernkraftwerkspark modernisiert und mindestens ein neues Kernkraftwerk mit vier Einheiten gebaut werden. Damit könnte die Provinz den Kernenergieanteil an der Stromversorgung von heute 51% bis 2025 bei 50% halten. Laut der OPA muss Ontario bis 2025 rund 80% der bestehenden Kraftwerke durch Neuanlagen ersetzen. Der rund 1100 Seiten umfassende Bericht, der auf der Website der OPA einzusehen ist, liegt 60 Tage öffentlich für Kommentare auf, bevor ihn die Regierung weiterbehandeln wird.
Die Atomic Energy of Canada Limited (AECL) begrüsste in einer Medienmitteilung die Empfehlungen der OPA und die Rolle, welche die Kernenergie auch künftig in der Energieversorgung der Provinz spielen soll.
Der Premierminister Ontarios, Dalton McGu-inty, bestätigte gegenüber der Presse: «Für uns bleibt die Kernenergie auf dem Tisch.» Die Umsetzung der OPA-Empfehlungen bedeute, dass die Provinz mittelfristig bis zu 12'400 MW Kernkraftwerkskapazität zu ersetzen oder neu zu bauen habe. Wenn die künftige Stromversorgung zuverlässig sichergestellt werden soll, dann seien einige schwierige Entscheide heute zu fällen. McGuinty sicherte eine öffentliche Anhörung über die Kernenergie zu, bevor die Provinz mit der Planung für neue Kraftwerke vorwärts macht.

Quelle

P.B. nach OPA, Medienmitteilung, und AECL, Medienmitteilung, 9. Dezember 2005, sowie Bell Globalmedia, 14. Dezember 2005

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