Ende des Abbauverbots für Uran in Westaustralien

Die Regierung des Bundesstaats Westaustralien hat nach der Aufstellung einer neuen Regierung das Verbot des Abbaus von Uran Mitte November 2008 aufgehoben. Australien, der zweitgrösste Uranproduzent, überlässt es seinen Bundesstaaten, über den Uranabbau zu befinden.

1. Dez. 2008

Der liberale westaustralische Premierminister Colin Barnett gab am 17. November 2008 bekannt, dass von nun an der Abbau aller Mineralien erlaubt sei, inklusive Uran. Das Uranabbauverbot war seit 2002 in Kraft. «Das Verbot war unsinnig», meinte Barnett in einer Medienmitteilung. Die liberal-nationale Partei unter Barnett hatte im September 2008 die Wahlen gewonnen und sich gegen die Labor-Partei durchgesetzt.

In Westaustralien gibt es rund 25 bekannte Uranlagerstätten, sagte Barnett. Die bekanntesten seien Yeelirrie und Kintyre. Queensland ist nun der einzige Bundesstaat, der den Uranabbau auf seinem Territorium weiterhin ablehnt.

Yeelirrie-Projekt wird reaktiviert

Vor dem Hintergrund der Aufhebung des Uranabbauverbots gab die BHP Billiton - ein australisch-britischer Rohstoffkonzern - am 18. November 2008 dem westaustralischen Bergbau- und Erdölminister Norman Moore bekannt, ihre Explorationstätigkeiten in Yeelirrie wieder aufzunehmen. Das Unternehmen will die Abbau- und Verarbeitungsmöglichkeiten der Lagerstätte abschätzen und eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorbereiten lassen.

Kernkraftwerke längerfristig wahrscheinlich

Gleichentags an einer Pressekonferenz meinte Barnett zur Frage, ob der Bau neuer Kernkraftwerke in Western Australia wahrscheinlich sei: «Ich vermute, dass der Bau von Kernkraftwerken in den nächsten 20 bis 30 Jahren wahrscheinlich wird, aber eher an der Ostküste, da Westaustralien grosse Erdgasvorkommen besitzt, die sauber sind und verglichen mit Kohle nur rund ein Drittel der CO2-Emissionen ausstossen. Ich erwarte nicht, dass Westaustralien innerhalb der nächsten 50 Jahre in die Kernenergienutzung einsteigt. Irgendwann auf lange Sicht wird es vermutlich jedoch geschehen.»

Quelle

M.A. nach Government Media Office of Western Australia, Medienmitteilung, 17. November, und Doorstep Interview mit Colin Barnett vom 18. November, sowie BHP Billiton, Medienmitteilung,18. November 2008

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