Endlager Wellenberg als mittelgrosses Unternehmen
Der Nutzen des Baus und Betriebs eines Endlagers für schwach- und kurzlebige mittelradioaktive Abfälle im Wellenberg würde die Kosten für die Standortregion erheblich übersteigen.
Dies ist eine Schlussfolgerung der Arbeitsgruppe "Volkswirtschaft", die letztes Jahr im Auftrag des Steuerungsausschusses Bund/Kantone eine unabhängige Kosten-Nutzen-Analyse und einen Vorschlag für eine neue Lösung der Abgeltungsfrage vorgelegt hatte (Bulletin 16/1998).
Am 19. Oktober 1999 fand in Stans eine öffentliche Veranstaltung mit Panel-Diskussion über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen eines Endlagers im Wellenberg statt. Der Arbeitsgruppen-Vorsitzende, Prof. Peter Keller, erklärte in seinem Vortrag, in der Standortregion würden über eine Zeitdauer von 40 Jahren Umsätze von jährlich SFr. 23 Mio. geschaffen, wenn man den zukünftigen Nutzen der Investition und die Auswirkungen der Abgeltungszahlungen zusammenzähle. Dies entspricht insgesamt rund SFr. 1 Mrd. Es würden rund 130 Arbeitsplätze und Lohneinkommen von total SFr. 330 Mio. geschaffen. Der Staat würde bis 2044 zusätzliche Steuereinnahmen von SFr. 60 Mio. erzielen. Die Investition in ein Endlager Wellenberg könne somit als Ansiedlung eines mittelgrossen Unternehmens betrachtet werden.
Die Nidwaldnerinnen und Nidwaldner hatten im Juni 1995 den Bau des Endlagers abgelehnt, indem sie sowohl zur kantonalen Vernehmlassung über das Rahmenbewilligungsgesuch als auch zur Konzession für den Bau eines Sondierstollens nein sagten. Ein von der Genossenschaft für nukleare Entsorgung Wellenberg (GNW) vorgelegtes Lagerkonzept, welches den kantonalen Forderungen nach Kontrollierbarkeit und leichter Rückholbarkeit der Abfälle entspricht, wird zur Zeit von einer Expertengruppe des Bundes überprüft und mit anderen Optionen verglichen. Ein Schlussbericht soll Ende dieses Jahres vorliegen.
Quelle
M.S.