Enec baut Kooperationen aus: Vereinbarungen mit Hyundai E&C und Westinghouse unterzeichnet

Die Emirates Nuclear Energy Company (Enec) will ihre internationale Rolle im zivilen Kernenergiesektor ausbauen. Mit Hyundai E&C und Westinghouse wurden strategische Absichtserklärungen unterzeichnet. Enec will Know-how aus dem Bau des Kernkraftwerks Barakah kommerzialisieren, neue Investitionsmöglichkeiten erschliessen und sich zugleich weiteres Fachwissen und Unterstützung für Betrieb und Wartung von Barakah sichern.

5. Aug. 2025
CEOs von Enec und Hyundai E&C
Mohamed Al Hammadi, Enec-CEO (links), und Lee Han-woo, CEO von Hyundai E&C nach der Unterzeichnung der Absichtserklärung.
Quelle: Enec

Enec ist das staatliche Kernkraftwerksunternehmen der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Betreiberin des Kernkraftwerks Barakah. Im Juli 2025 hat das Unternehmen zwei Absichtserklärungen zur Zusammenarbeit unterzeichnet, um mit seinen internationalen Partnern den Ausbau der weltweiten Kernenergiekapazitäten voranzutreiben. Bei beiden Abkommen geht es um grosse Kernreaktoren.

In Seoul unterzeichnete Enec eine Vereinbarung mit Hyundai Engineering & Construction (Hyundai E&C). Diese sieht einen umfassenden Austausch von Fachwissen, die gemeinsame Bewertung von Projekten sowie die Prüfung strategischer Investitionsmöglichkeiten vor. Eine Arbeitsgruppe soll konkrete Handlungsfelder identifizieren. Hyundai E&C war als Hauptauftragnehmer am Bau des Kernkraftwerks Barakah beteiligt und gilt im internationalen Reaktorbau als verlässlicher Partner, insbesondere mit Blick auf Zeit- und Kostenvorgaben. Auf dieser Grundlage wollen die VAE und Korea ihre Energiepartnerschaft weiter vertiefen. Hyundai E&C plant seinerseits, die Zusammenarbeit mit Enec auszubauen.

In Washington D.C. hat Enec zudem eine strategische Absichtserklärung mit der Westinghouse Electric Company geschlossen. Ziel ist es, den beschleunigten Einsatz des AP1000-Reaktors in den USA zu prüfen. Enec bringt dazu seine Erfahrungen aus Planung, Bau und Betrieb grosser Kernkraftwerke ein. Auch mögliche Beiträge von Enec zu Projekten zu Neubau und Wiederinbetriebnahme von Reaktoren in den USA sowie zur Brennstofflieferkette, Betriebs- und Wartungsdienstleistungen werden untersucht. Umgekehrt soll Westinghouse technische Unterstützung für Betrieb und Wartung von Barakah leisten. Die Partnerschaft soll die Strategie von Westinghouse zum Bau von zehn AP1000 unterstützen und auf die Strategie der USA einzahlen, die Kernenergieproduktion des Landes bis 2050 zu vervierfachen.

Enecs Advance-Programm für kleine und fortgeschrittene Reaktoren

Im Rahmen seines Advance-Programms will Enec auch den möglichen Einsatz von kleinen, modularen Reaktoren (SMRs) sowie fortgeschrittener Reaktortechnologien auf lokaler und internationaler Ebene vorantreiben. Bereits im Februar 2025 unterzeichneten Enec und der französisch-italienische Reaktorentwickler Newcleo eine Absichtserklärung zur strategischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der bleigekühlten Schnellen Reaktoren (Lead-cooled Fast Reactor, LFR). Im Juni folgte dann eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit beim Einsatz des SMR BWRX-300 von GE Vernova Hitachi Nuclear Energy (GVH).

Quelle

B.G. nach Enec, Medienmitteilungen, 25. und 28. Juli 2025, sowie Westinghouse, Medienmitteilung, 25. Juli 2025

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