Ereignisse in der Ukraine gemäss Informationen der IAEO vom 6. Oktober 2022

Die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) verfolgt die Situation in der Ukraine und hat eine Vertretung vor Ort im Kernkraftwerk Saporoschje. IAEO-Generaldirektor Rafael Mariano Grossi hat sich in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Dabei ging es um die Situation im Kernkraftwerk Saporoschje, die Entwicklungen rund um die Eigentumsverhältnisse der Anlage und um die Einrichtung einer Schutzzone um das Kernkraftwerk.

7. Okt. 2022
Flagge der IAEO
Krieg in der Ukraine: Die IAEO informiert über die Kernanlagen.
Quelle: IAEO

Die folgende Zusammenfassung basiert auf IAEO-Informationen.

Wladimir Putin erklärte Kernkraftwerk Saporoschje zum Eigentum Russlands
IAEO-Generaldirektor Grossi erklärte am 5. Oktober 2022, dass er «Konsultationen mit den zuständigen Behörden aufnehmen wird, nachdem heute bekannt wurde, dass Russland den Betrieb des ukrainischen Kernkraftwerks Saporoschje leiten will». Gemäss diversen Medienberichten ordnete Putin zuvor per Dekret seine Regierung dazu auf, das durch Russland seit März besetzte ukrainische Kernkraftwerk zu verstaatlichen.

Am 6. Oktober fand gemäss IAEO dann zwischen Grossi und Selenskyj in Kiew ein «konstruktives Treffen» statt. In diesem wurde «die Situation im Kernkraftwerk Saporoschje angesichts der jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die Eigentumsverhältnisse an der Anlage und deren Folgen erörtert». Ebenfalls sei es um den «Vorschlag des Generaldirektors für die Einrichtung einer Schutzzone für nukleare Sicherheit und Sicherung um das Kraftwerk» gegangen. Ein weiteres Treffen mit Präsident Selenskyj werde nach der bevorstehenden Reise von Grossi nach Russland stattfinden.

«Die Schwierigkeiten für das Personal des Kernkraftwerk Saporoschje haben sich in dieser Woche verschärft, da die Belegschaft aufgefordert wird, einen neuen Arbeitsvertrag mit dem russischen Staatsunternehmen Rosatom zu unterzeichnen, um ihren Arbeitsplatz zu behalten», gab die IAEO bekannt und ergänzte, dass «der nationale ukrainische Betreiber Energoatom sie [die Belegschaft] dazu drängt, dies nicht zu tun und stattdessen seinen Anweisungen zu folgen».

«Den mutigen Mitarbeitern der Anlage gebührt unser aufrichtiger Dank und Respekt dafür, dass sie ihre lebenswichtigen Aufgaben unter unvorstellbar schwierigen Bedingungen weiter erfüllen, obwohl sich ihr Arbeitsplatz mitten in einem Kriegsgebiet befindet. Es besteht dringender Handlungsbedarf, um ihre Arbeit und ihr Leben zu erleichtern, nicht das Gegenteil», sagte Generaldirektor Grossi.

Quelle

B.G. nach IAEO, Medienmitteilungen, 5. und 6. Oktober 2022

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