Erfolgreiche "Olympiade der Kernenergie" ENC 2002

Alle vier Jahre führt die European Nuclear Society (ENS) mit dem European Nuclear Congress (ENC) eine der bedeutendsten internationalen Veranstaltungen auf dem Gebiet der Kernenergie durch. Vom 7. bis 9. Oktober war es wieder soweit: Zusammen mit der Industriemesse World Nuclear Expo öffnete der ENC 2002 in Lille, Frankreich, seine Tore.

8. Okt. 2002

Ein hochkarätiges Publikum mit Vertretern der Industrie, Behörden und Wissenschaft traf sich an der als "Olympiade der Kernenergie" bezeichneten Veranstaltung, um sich fachlich weiterzubilden, die neusten Produkte und Dienstleistungen der Nuklearindustrie kennen zu lernen und das persönliche Kontaktnetz zu pflegen. Die im Vergleich zum ENC 1998 halb so grosse Anzahl Konferenzteilnehmer - gut 600 wurden registriert - machte unter anderem deutlich, wie zurückhaltend die unter Kostendruck stehende Kernenergie- und Elektrizitätswirtschaft bei der Entsendung ihrer Mitarbeiter an solche Veranstaltungen geworden ist. Dennoch zeigten sich die Teilnehmer und die über 150 Aussteller zufrieden. Insbesondere die World Nuclear Expo wurde als Erfolg gewertet. Die zahlreichen an Branchenneuigkeiten interessierten Besucher liessen nach Jahren der Stagnation die zunehmend optimistischen Zukunftsaussichten der Kernenergie spüren.
An der Einführungsveranstaltung European Energy Event unterhielten sich Persönlichkeiten aus der Energiewirtschaft und -politik im Rahmen von Rundtischgesprächen über das Spannungsfeld "Versorgungssicherheit - nukleare Sicherheit - Strommarktöffnung - Nachhaltigkeit". Dabei wurde der Ruf nach fairer Behandlung laut: Die oftmals willkürlichen Zusatzsteuern auf Atomstrom belasteten die Elektrizitätsunternehmen und stünden in keinem Verhältnis zu den Umweltvorteilen der Kernenergie. Auch sollten die Staaten, die aus der Kernenergie aussteigen wollen, eine klare Vision entwickeln, womit diese in Zukunft ersetzt werden soll.
Im Anschluss daran begann am späteren Nachmittag des ersten Veranstaltungstages die technische Konferenz. Ihr Thema war die Wirtschaftlichkeit der Kernenergie. Im ersten Präsentations-Block äusserten sich Vertreter von Elektrizitätsunternehmen und Herstellern zu neuen Kernkraftwerkstypen. Die weiteren Themenblöcke widmeten sich der Kostenreduktion bei der Stromproduktion, dem Brennstoffkreislauf sowie der nuklearen Stilllegung und Entsorgung. Das Fazit der Präsentationen ist, dass sowohl die heutige Kernenergie wie auch die nächste Generation von Kraftwerken bestens für den Wettbewerb gerüstet ist - und zwar nicht auf Kosten der Sicherheit, sondern bei deren gleichzeitigen weiteren Optimierung. An den parallel dazu geführten wissenschaftlichen Seminaren gab es Fachbeiträge zu hören über Fragen des Betriebs und der Instandhaltung von Kernkraftwerken, über innovative Reaktoren und Brennstoffzyklen, Forschungsreaktoren und Neutronenquellen, Radiobiologie und Strahlenschutz sowie über die Abfallbehandlung einschliesslich Transmutation langlebiger Radionuklide.

Quelle

M.S.

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