Ersatz von radioaktiven Batterien in russischen Leuchttürmen

In der russischen Arktis werden seit einigen Jahren die radioaktiven thermoelektrischen Generatoren (RTG) in Leuchttürmen durch Solaranlagen ersetzt.

28. Okt. 2004

In der ehemaligen Sowjetunion wurden insgesamt 998 solche RTGs, die Strontium-90 als Energiequelle nutzen, für den Betrieb von Schiffsnavigationshilfen, Wetterstationen und militärischen Einrichtungen hergestellt. Allein rund um die Kola-Halbinsel und am finnischen Meerbusen wurden über 250 solche Anlagen installiert; weitere befinden sich im nördlichen Sibirien und im Fernen Osten Russlands.
Mit finanzieller Hilfe des norwegischen Aussenministeriums werden seit 2001 die RTG, deren Lebensdauer abgelaufen ist, durch Solarpanels ersetzt. Nach einem Unterbruch im Jahr 2003 - um Umweltfragen zu klären - sind die Arbeiten inzwischen wieder aufgenommen worden, wie Wladimir Koslovski, Berater für Nuklear- und Strahlungssicherheit der Region Murmansk, erklärte. Danach sind Ende 2003 und anfangs 2004 aus den Leuchttürmen entlang der Küste bei Murmansk insgesamt 65 RTGs entfernt worden, und bis 2005 sollen 10 weitere Anlagen an der Weissmeerküste abgebaut werden. Ein Vertrag zur Umrüstung von 10 bis 12 weiteren Anlagen ist im August 2004 mit dem Gouverneur der nördlichsten norwegischen Provinz Finnmark unterzeichnet worden.
Die RTG-Abbrucharbeiten werden seit 2003 auch von den USA unterstützt. Weitere Länder wie Kanada, Frankreich, Deutschland und Japan haben ihr Interesse an einer Teilnahme an diesen Projekten angemeldet. Neben der abgelaufenen Lebensdauer der RTG spielen auch Sicherheitsüberlegungen eine Rolle, da befürchtet wird, dass die RTG für die Herstellung von "schmutzigen Bomben" missbraucht werden könnten.

Quelle

M.S. nach NucNet Waste Review, Oktober 2004

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