EU-Energiekommissarin plädiert erneut für Option Kernenergie
An einer Veranstaltung des Institut Français des Relations Internationales am 5. Juli 2001 in Paris hat sich Loyola de Palacio, EU-Kommissarin für Transport und Energie sowie Vizepräsidentin der EU-Kommission, für eine aktivere gemeinsame Energiepolitik ausgesprochen.
Dabei kam sie auch auf die Kernenergie zu sprechen. Nach de Palacio ist es nicht zu verantworten, für einen Ausstieg aus der Kernenergie zu plädieren, ohne der Öffentlichkeit zu erklären, dass jenseits der Risiken - namentlich der Abfallbehandlung - die Kernenergie zahlreiche Vorteile bezüglich Preisstabilität, Unabhängigkeit der Versorgung und CO2-Emissionen bietet. Loyola de Palacio zeigte sich jedenfalls fest davon überzeugt, dass bei einem Ausstieg die Verwirklichung der Ziele im Kampf gegen die Treibhausgase unmöglich wäre, und auch die Rolle der Kernenergie bei der Preisstabilisierung würde dabei vergessen.
Zur Begründung ihrer Haltung verwies de Palacio auf das EU-Grünbuch zur Sicherheit der Energieversorgung. Dieser Bericht empfiehlt, die Option Kernenergie offen zu halten. Für de Palacio muss die Kernenergie ein Bestandteil des europäischen Energiemixes bleiben: "Ist es vernünftig, im Umfeld der Kyoto-Verpflichtungen, der Preisvolatilität bei den Kohlenwasserstoffen und einer weiter wachsenden Energieabhängigkeit auf die Kernenergie zu verzichten?"
Quelle
P.B. nach NucNet, 6. Juli 2001