EU-Forschungsinstitute wollen gasgekühlten schnellen Reaktor entwickeln

Forschungszentren in der Tschechischen Republik, Ungarn und der Slowakei wollen den Bau eines gasgekühlten schnellen Reaktors (Gas-Cooled Fast Reactor, GFR) vorantreiben. Sie haben dies Ende Mai 2010 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekundet.

16. Juni 2010

Der GFR ist eines von sechs Systemen, das im Rahmen des «Generation IV International Forum» (GIF) als zukunftweisendes neues Reaktorkonzept weiterentwickelt werden soll. Das ungarische KFKI Atomic Energy Research Institute Budapest, das tschechische Nuclear Research Institute UJV Rez a.s. und das slowakische Ingenieurunternehmen Vúje a.s. Trnava wollen gemäss Absichtserklärung in den nächsten 2–3 Jahren vorbereitende Arbeiten zum Bau eines «Allegro» genannten GFR durchführen, dies mit Unterstützung des französischen Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives (CEA). Auch der Standort für einen Demonstrationsreaktor soll innerhalb dieser Zeitspanne ausgewählt werden.

Auslegung eines GFR

Der GFR verwendet schnelle Neutronen zur Spaltung des Brennstoffs und einen direkten Hochtemperatur-Heliumkreislauf zur Kühlung, um einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen. Die Leistungsdichte des Kerns ist höher als bei moderierten Hochtemperaturreaktoren wie dem PBMR. Als Brennstoff kommen Uran, Thorium oder Plutonium und Mischungen davon in Frage. Der Brennstoff liegt in keramischer Form vor und ist dadurch sehr temperaturbeständig. Ebenfalls sind mit Keramik umhüllte Brennelemente denkbar. Durch die Verwendung unmoderierter Neutronen kommt es vermehrt zu Transmutationen von Transuranen, was den radioaktiven Abfall reduziert.

Quelle

D.S. nach NucNet, 28. Mai 2010

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