EU: Kohle treibt Treibhausgasbilanz in die Höhe

Nach einem Rückgang im Jahr 2002 haben sich die Emissionen von Treibhausgasen in der EU im Jahr 2003 wiederum erhöht.

20. Juni 2005

In den 15 alten Ländern (EU-15) stieg der Ausstoss um 1,3% (rund 53 Mio. t), in der gesamten EU (EU-25) um 1,5%. Dies sind die Ergebnisse der neuesten nationalen Schätzungen der Europäischen Umweltagentur in Kopenhagen. Über die letzten fünf Jahre gemittelt lagen die Emissionen der EU-15 um 2,9% unter dem Stand von 1990. Gemäss Kyoto-Protokoll müssen die Länder der EU-15 ihre kombinierten Treibhausgasemissionen - gemittelt über den Zeitraum 2008 bis 2012 - um 8% unter den Stand von 1990 bringen. Die Zunahme der Emissionen in der EU-15 innert Jahresfrist entspricht ziemlich genau der gesamten Treibhausgasproduktion der Schweiz im Jahr 2003 (52,3 Mio. t).
Fast die Hälfte (24 Mio. t) des Emissionsanstiegs in der EU-15 führt die Umweltagentur auf die Energiewirtschaft zurück und hier insbesondere auf die Zunahme der Strom- und Wärmeerzeugung bzw. des Brennstoffverbrauchs in den Kohlekraftwerken um je 5%. Hintergrund war die Zunahme des Stromkonsums von 3% gegenüber dem Vorjahr. Die grössten Emissionszunahmen aus der Strom- und Wärmeproduktion verzeichneten Grossbritannien (+10 Mio. t), Finnland (+7 Mio. t) und Deutschland (Zunahme fast 6 Mio. t). Aber auch Dänemark und Österreich verzeichneten eine grosse relative CO2-Zunahme, die durch die Mehrproduktion in fossilthermischen Kraftwerken mitverursacht war. Bedingt durch das kalte Wetter in mehreren EU-Ländern im ersten Quartal 2003 wurden zudem mehr fossile Brennstoffe für das Heizen von Wohnungen und Büros eingesetzt. Gemäss den Prognosen der Umweltagentur vom vergangenen Dezember kann die EU-15 bis 2010 eine Emissionsreduktion von etwas über 8% gegenüber 1990 erreichen. Voraussetzung ist die vollständige Umsetzung der eingeführten und geplanten Massnahmen sowie der Erhalt von Emissionsgutschriften im Rahmen des Kyoto-Protokolls.

Quelle

M.S. nach EU-Kommission und Europäische Umweltagentur, Medienmitteilungen, 21. Juni 2005

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