EU-Kommissar Busquin: Kernenergie "eine Priorität"

Mit EU-Forschungskommissar Philippe Busquin hat ein weiteres Mitglied der EU-Kommission für die Unterstützung der Kernenergie geworben: Sie leiste einen "sicheren und sauberen" Beitrag an den europäischen Energiemix und bilde "eine Priorität für die nachhaltige Entwicklung".

16. Juni 2002

Busquin - Physiker, früherer belgischer Minister und Vorsitzender der Sozialistischen Partei dieses Landes - kommentierte damit die Genehmigung des Euratom-Forschungsbudgets 2002-2006 im Gesamtumfang von EUR 1,23 Mrd., wovon EUR 750 Mio. in die Fusionsforschung fliessen. Nach Ansicht des Kommissars kann die Kernenergie "viel an die Erfüllung der Kyoto-Vereinbarung beitragen, und es besteht ein grosser Handlungsbedarf in der EU, für eine europäische Spitzen-Kernenergieforschung das Know-how und die Ressourcen zusammenzulegen". Busquin fuhr fort: "Die Kioto-Vorgaben zur CO2-Verringerung auferlegen der EU strenge Massnahmen. Nachdem die USA entschieden haben, die Kyoto-Vereinbarung nicht zu ratifizieren, wird die Last für Europa sogar noch schwerer. Die Kernenergiedebatte ist offen zu führen, um saubere Kernenergie in den breiteren Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung zu stellen, dies zusammen mit vermehrten Anstrengungen, die Forschung zur Entwicklung realisierbarer und erneuerbarer Energiequellen zu fördern."
Busquins Kommentar geht in die gleiche Richtung wie frühere Äusserungen der für das Energiedossier zuständigen Kommissarin, Loyola de Palacio. Und jüngst setzte sich auch der Kommissar für den Binnenmarkt, Steuern und die Zollunion, Frits Bolkestein, für die Kernenergie ein. In einer Rede Mitte Juni 2002 sagte er unter anderem: "Aus meiner Sicht leistet die Kernenergie einen entscheidenden Beitrag an eine langfristige europäische Energiepolitik. Sie vermindert die Energieabhängigkeit von aussen, verbessert die Diversifikation und trägt zur Erfüllung der Kyoto-Verpflichtungen bei. Gegenwärtig wird über die Kernenergie auf hoher moralischer Ebene und auf Grund von Emotionen debattiert. Eine steigende Zahl Mitgliedstaaten friert den Einsatz der Kernenergie ein oder vernachlässigt diese Option ganz. Dieser Trend ist umzukehren. Hoffentlich ist der kürzlich getroffene Entscheid der Regierung Finnlands, ein neues Kernkraftwerk zu bauen, ein erstes Zeichen eines Gesinnungswandels."

Quelle

P.B. nach NucNet, 17. Juni 2002

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Zur Newsletter-Anmeldung

Profitieren Sie als Mitglied

Werden Sie Mitglied im grössten nuklearen Netzwerk der Schweiz!

Vorteile einer Mitgliedschaft