Euratom für strategische Uranreserven

Im Bericht über das Jahr 2001 ermahnt die Euratom-Versorgungsagentur die Kernkraftwerksbetreiber erneut, sich strategische Reserven für jeden Versorgungsschritt anzulegen.

20. Mai 2002

Nur so könnten sie plötzliche Lieferlücken überbrücken, ohne dafür teuer bezahlen zu müssen. Die Agentur stellt fest, dass im vergangenen Jahr die ganze Versorgungskette in der EU problemlos funktionierte. Auch wird laut ihren Analysen Natururan in der näheren Zukunft reichlich verfügbar bleiben und die weltweiten Vorkommen bieten Gewähr für die Nachhaltigkeit der Kernenergie. Trotz einer höheren Stromproduktion in Kernkraftwerken sei die Nachfrage nach Brennstoff dank dem technischen Fortschritt in den letzten Jahren kaum mehr gewachsen. Die Kapazitäten der Industriebetriebe von der Konversion über die Anreicherung und die Brennstoffherstellung bis zur Wiederaufarbeitung überstiegen daher weiterhin die Nachfrage in Europa und auch weltweit.
Dennoch ist nach Ansicht der Euratom-Versorgungsagentur bei den Kernkraftwerksbetreibern Vorsicht am Platz. Erstens habe die Auflösung besonders militärischer Vorräte seit Jahren zu einem Ungleichgewicht zwischen Uranabbau und -verbrauch geführt. Zweitens habe die Kernbrennstoffindustrie einen umfassenden Konzentrationsprozess mit dem Ergebnis durchgemacht, dass die Zahl der Anbieter sehr beschränkt sei. Sollte es zu Lücken in diesem Sektor kommen, würde der Ausgleich über den Markt wegen der langen Anlaufzeiten für neue Projekte und Anlagen Jahre dauern. Die Agentur empfiehlt daher den Kraftwerksbetreibern, sich strategische Reserven anzulegen, ihren Bedarf zum grösseren Teil durch Verträge mit Primärlieferanten zu decken und ihre Quellen zu diversifizieren.

Quelle

P.B. nach NucNet, 21. Mai 2002

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