Eurelectric: immense CO2-Reduktion dank Kernenergie

Der Dachverband der europäischen Elektrizitätswirtschaft Eurelectric hat am 10. November 2009 dem europäischen Parlament vorgestellt, wie die gesamten CO2-Emissionen der ganzen EU-27 bis 2050 um 75% gesenkt werden können. Die entsprechende Studie «Power Choices: Pathways to Carbon-Neutral Electricity in Europe by 2050» weist der Kernenergie eine zentrale Rolle zu.

24. Nov. 2009

Bereits im März 2009 hatte sich der Dachverband Eurelectric – dessen Unternehmen über 70% der EU-Stromproduktion repräsentieren – verpflichtet, bis 2050 eine CO2-neutrale Stromversorgung zu gewährleisten. Mit der Studie «Power Choices: Pathways to Carbon-Neutral Electricity in Europe by 2050» wird nun anhand unterschiedlicher Szenarien der Weg zu diesem Ziel aufgezeigt, schreibt die Eurelectric in ihrer Medienmitteilung. In der Studie wird ein Rechnungsmodell von Professor Patelis Capros, Technischen Universität Athen, verwendet, das auch die Europäische Kommission für ihre Energieszenarien benützt.

Die Studie stellt Szenarien für die EU-27 im Zeitraum von 1990 bis 2050 vor. Das Basisszenario geht davon aus, dass alle energiepolitischen Aktivitäten weitergehen. Dies beinhaltet eine Fortführung der Emissionsreduktionspolitik der EU über 2020 hinaus, einen Ausstieg aus der Kernenergie der Länder, die dies gegenwärtig angekündigt haben, sowie den höchstens marginalen Einbezug der Elektrizität in das Transportwesen bis 2050. Mit diesem Basisszenario könnte bereits eine Reduktion der CO2-Emissionen von heute 1400 Mio. t auf rund 500 Mio. t CO2 im Jahr 2050 realisiert werden.

Fernziel CO2-Reduktion um 75% realistisch

Doch die Eurelectric geht mit ihrem Szenario «Power Choices» noch einen Schritt weiter. Das Szenario referenziert eine Reduktion der CO2-Emissionen in der Stromversorgung um 90% auf 128 Mio. t im Jahr 2050. Gesamtwirtschaftlich könnte eine Reduktion um 75% erreicht werden. Die Politik muss hierfür ermöglichen, dass sämtliche treibhausgasarmen Technologien für die Energieversorgung verwendet werden können und internationale Vereinbarungen zur Reduktion von Treibhausgasen getroffen werden. Weiter sind der Neubau von Kernkraftwerken, die Einführung der CO2-Sequestrierung bis 2020 und ein Ausbau der erneuerbaren Energien notwendig. Diese Umstrukturierung sollte mit Investitionen von EUR 2000 Mrd. bis 2050 erreicht werden können.

Energieverbrauch senken – Stromproduktion erhöhen

Auch verbraucherseitig muss ein Paradigmenwechsel stattfinden, ist sich die Eurelectric sicher. Dieser soll durch die Internalisierung sämtlicher Energieversorgungskosten in allen Wirtschaftszweigen vorangetrieben werden. Fernziel ist es, dass energieeffiziente Systeme wie Elektroautos und Wärmepumpen verstärkt fossile Brennstoffe ablösen. Dies geht einher mit einer Erhöhung der Stromproduktion von 3100 TWh im Jahr 2005 auf 4800 TWh imJahr 2050. Nach Berechnungen der Eurelectric läge dann der nukleare Anteil der Stromproduktion mit 1300 TWh bei 27%, statt 30%.

Quelle

D.S. nach Eurelectric, Medienmitteilungen, 10. und 12. November 2009

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