Europa: Vertrauen in Kernenergie von Land zu Land verschieden

Für die Franzosen spielt die Kernenergie eine wichtige Rolle zur Versorgungssicherheit des Landes. Anders die Deutschen: Sie sehen die Kernenergie als hinderlich für die Entwicklung der neuen erneuerbaren Energien. Dies zeigt eine im Auftrag der Zeitung «Le Monde» vom französischen Marktforschungsinstitut Ifop durchgeführte Umfrage.

24. Aug. 2011

Die Ifop interviewte vom 21. bis 27. Juni 2011 insgesamt 1006 Franzosen, 603 Deutsche, 600 Spanier, 605 Italiener sowie 604 Briten. Die Interviews wurden mittels Online-Fragebogen durchgeführt.

Befragt nach dem wichtigsten Kriterium für die Wahl der Energieform gaben 25% der Franzosen an, die Sicherheit der Anlagen und der Infrastruktur sei ausschlaggebend für die Wahl. Die Vertreter der vier anderen Länder waren hingegen alle der Meinung, dass die Erneuerbarkeit der Energiequelle das ausschlaggebende Kriterium sei. Dies war besonders deutlich bei den Befragten in Italien (30%) und in Deutschland (27%). Auch für die Spanier war die Erneuerbarkeit wichtig (24%). Für sie spielten jedoch die Kosten der Energieform eine wichtige Rolle (20%).

Befragt nach der Meinung bezüglich der Nutzung der Kernenergie war nur in Frankreich und Grossbritannien eine Mehrheit für die Kernenergie (je 32% dafür, 20% beziehungsweise 21% dagegen). Die Italiener und die Deutschen waren mehrheitlich gegen die Nutzung der Kernenergie (58% beziehungsweise 55% dagegen) und die Befürworter klar unterlegen (20% beziehungsweise 17%). In Spanien hielten sich Befürworter und Gegner die Waage (27% dafür, 28% dagegen), wobei ein Grossteil keine klare Meinung hatte (38%). Bei der Frage, ob mit Strom aus neuen erneuerbaren Energien die gesamte Stromnachfrage eines Landes gedeckt werden könnte, waren die Ergebnisse genau entgegengesetzt. Hier waren die Befragten aus Italien (72%), Deutschland (70%) und Spanien (70%) sehr überzeugt, dass dies möglich sei. In Grossbritannien und Frankreich stimmte dieser Aussage nur leicht über die Hälfte der Befragten zu (57% beziehungsweise 52%).

Quelle

D.S. nach Ifop, Medienmitteilung, 8. Juli 2011

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