Europäische Kommission stellt Grünbuch «Energie für die Zukunft» vor

Die EU-Kommission hat am 8. März 2006 ihre Energiestrategie für Europa in Form eines Grünbuchs zur Stellungnahme vorgelegt.

7. März 2006

Dieses Grünbuch beschreibt mehr als 20 konkrete Vorschläge für mögliche neue Massnahmen in sechs vorrangigen Bereichen: «Vollendung des Energiebinnenmarktes», «Solidarität zwischen den Mitgliedstaaten - Versorgungssicherheit», «vermehrt nachhaltig ausgerichteter, effizienter und vielfältigerer Energiemix», «Strategie gegen die globale Erwärmung», «strategische Planung für die Energietechnologien» sowie «gemeinsame Energie-Aussen politik».
Im Zusammenhang mit dem Energiemix geht das Grünbuch auch kurz auf die Kerntechnologie ein. Um die genannten Ziele zu erreichen, wird angeregt, die EU-Energiestrategie zu überprüfen, wobei alle Aspekte behandelt und die Vor- und Nachteile der verschiedenen Energien analysiert werden sollen, von den erneuerbaren Energien bis hin zu Kohle und Kernenergie.

Wichtigste CO2-freie Energiequelle

Das Grünbuch stellt fest, dass etwa ein Drittel des Stroms in der EU derzeit aus Kernenergie erzeugt wird und die Kernenergie unter gebührender Beachtung der Problematik der nuklearen Abfälle und der nuklearen Sicherheit gegenwärtig die wichtigste weitgehend CO2-freie Energiequelle in Europa ist. Die EU könne in nützlicher Weise dafür sorgen, dass alle Kosten, Vor- und Nachteile der Kernenergie im Interesse einer fundierten, objektiven und transparenten Debatte aufgezeigt werden, heisst es im Grünbuch weiter. In diesem Zusammenhang wird vermerkt, dass die Entscheidung für einen bestimmten Energiemix die Sache der einzelnen Mitgliedstaaten sei und bleibe. Angemerkt wird, dass sich die nationalen Entscheide auf die Versorgungslage der Nachbarländer und der Gemeinschaft auswirken.

Foratom: nur ein erster kleiner Schritt

In einer Stellungnahme erklärte Peter Haug, Generaldirektor von Foratom, der Dachorganisation der europäischen Atomforen, dass das Grünbuch ein Schritt in die richtige Richtung sei, aber nicht weit genug gehe. Foratom begrüsse zwar den Aufruf des Grünbuchs zu einer «transparenten, objektiven und ideologiefreien Debatte über alle Energieoptionen». Der Bericht unterlasse es jedoch, auf den entscheidenden Beitrag hinzuweisen, den die Kernenergie als sichere, wirtschaftliche und umweltfreundliche Energiequelle zur Erreichung der EU-Energieziele leiste. Foratom verlangt deshalb, dass der Kernenergie im kommenden Weissbuch ein höherer Stellenwert gegeben wird.

Quelle

A.Z./M.A. nach EU, Grünbuch, und Foratom, Medienmitteilung, 8. März 2006

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